Ohne größere Erwartungen bezüglich des Wetters fuhr ich wieder einmal zum Nollendorfer Pass um die Wetterlage zu checken und dann zu entscheiden, wohin die sonntägliche Fototour gehen sollte.
Die Sonne schien recht lustlos und ihre Strahlen verloren durch den Dunst in der Luft ihre belebende Wirkung. Der Blick vom Nollendorfer Pass war erst einmal endtäuschend. Dicker Dunst hing im böhmischen Becken. Vom Böhm. Mittelgebirge war fast nicht zu sehen. Oder doch? Lugt da nicht ganz knapp über dem Dunst die Spitze des Milleschauers hervor?
Ein kurzer Blickkontakt mit meiner Begleiterin gewechselt und es war uns klar, daß wir auf den Milleschauer wollten.
Schnell auf die neue Autobahn und keine halbe Stunde später befanden wir uns auf den steilen Serpentinen des Berges und legten einen flotten Schritt an den Tag, so daß die -12° uns nicht weiter störten.
Schon der Aufstieg ließ mich Erahnen, daß die Luft mit zunehmender Höhe immer besser wird. Der Himmel über uns nahm ein fast unwirkliches Dunkelblau an.
Schnell noch den Turm der Wetterstation bestiegen und...?
...Naja, so toll ausgeprägt war die Inversionsschicht dann doch nicht wie gehofft. Irgendwie fehlten uns noch ein paar Meter an Höhe.
der Blick zum Erzgebirgsrand zeigte, daß der Dunst teilweise auch über den Kamm reichte. Doch der Blick nach Süden war überwältigend. Wie flüssiges Silber lag die Dunstdecke im Kontrast zu dem stahlblauen Himmel. Gleich dem Blick aus einem Flugzeug war die Stimmung einfach unbeschreiblich.
Und dann, der Blick verlor sich weit in den Osten... da ist doch was?
Sind das Wolken die sich auftürmen? dort muss doch das Riesengebirge sein!
Und tatsächlich, beim Blick durch das Teleobjektiv zeigte sich das Gebirgsmassiv in einem recht ungewohnten Anblick. Seit wann hat das Riesengebirge solch steile Bergflanken? Das sieht doch aus wie ein Eisberg, der über dem Nebelmeer dahintreibt.
erst die Vergrößerung am Computer zeigt mir, daß hier Luftspiegelungen am Werk waren. Auf manchen Aufnahmen ist das Gebirge regelrecht horizontal gespiegelt.
Ich habe rechts an das Pano noch zwei Vergrößerungen anmontiert.
Über eine Stunde verbrachten wir auf den Turm und konnten uns kaum sattsehen. Als Belohnung für den Aufstieg gönnten wir uns noch ein tschechisches Bier und freuten uns über den gelungenen Ausflug.
Ein 360° Panorama gibt es hier:
www.belplasca.de/360/Milleschauer12022012
sorry, daß der Text etwas lang geworden ist ;-)
Canon EOS50D + Sigma 180/3.5
8 Bilder (2x8)
Sebastian Becher, Jörg Braukmann, Klaus Brückner, Friedemann Dittrich, Gerhard Eidenberger, Velten Feurich, Heinz Höra, Martin Kraus, Geir Anders Langangen, Wilfried Malz, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Christoph Seger, Robert Viehl
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Comments
LG Jörg
Den Doppelberg Lucni hora / Studnicni hora habe ich schon mal im Herbst vom Radobyl sehen können, dokumentiert in meinem Panorama Nr. 9007. Zwischen diesen beiden ist ja nur nur ein flacher Sattel, 1498m hoch. Durch diesen sind wir vor Jahren öfter mit Langläufern zur Wiesenbaude.
Meinen Infekt habe ich überwunden und vorgestern ein ganz kleines Zeitfenster genutzt um bei Suttom an meinen Lieblingsplätzen nach dem Mittag bei guter Sicht noch mal mein paar Bilder mit wenigstens ein wenig Schnee zu machen. Auch wenn es heute noch bei 0 oder 1 Grad liegen wird so im 300Meterbereich bei Velemin usw. Ist es doch mit der Warmfronte dann sicher morgen schon schlechter, wobei die Windrichtung nach West und Nordwest , den wochenlangen östlichen Kältedunst erst mal vertrieben hat. Wenn ich von ein paar Bildern spreche sind das dann immer so reichlich 400 und 20 Panos, wie das bei Verrückten eben ist.
Wenn es sich nächstes Wochenende auch nur ein klein wenig lohnt, würde ich mich Donnerstag mal unter der Nummer melden um Euch mal auf einen der Kleineren ein zu laden. Für meine Frau ist das zur Zeit kniebdingt und nach der Hand OP kein Thema.
Ansonsten habe ich noch folgenden Hinweis. Wenn man von Böhmen kommend Richtung Petrovice auf der Autobahn fährt und rechts oben die Masten von Naklerov vysina sieht ist ein Stück weiter links (westlich) eine breite Lücke im bewaldeten Gipfel. Die müßte man von der anderen Seite der Nollendorfhöhe mal suchen und vielleicht ist von dort eine neue "geniale Sicht " auf die Berge möglich ?
Herzliche Grüße Velten
PS ich freue mich sehr darauf mit Euch mal zu fahren und zu gehen!
Es freut mich, dass ich euch meine Begeisterung über die Fernsicht etwas rüberbringen konnte. Danke für die netten Kommentare.
@Heinz
Lieber Heinz, gern bin ich bereit, mich mit der Beschriftung korrigieren zu lassen, zumal ich die Gipfel nur mit Mühe über die Deuschle'sche Software bestimmen konnte und mir das Riesengebirge (noch) gänzlich unbekannt ist.
@Velten
keine Sorge mit dem Bier, der Abstieg ist lang genug, um den Kopf wieder freizubekommen ;-) Zumal ich mir diesmal den Slivowitz verkniffen hatte
;-)))
Meld' dich mal, sind ab Freitag wieder in Berggießhübel
Grüße
Stephan
MfG. Fried
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