Bei meinem letzten Panorama vom gleichen Standort zeigten sich im Himmel einige Schwächen. Heinz Höra gab mir freundlicherweise den Tipp, es mal mit einem anderen Stitcher zu probieren. Bei diesem Panorama habe ich zunächst mal den Workflow verändert. Ich habe aus den Belichtungsserien zunächst drei Panoramen berechnet und diese dann einer HDR-Bearbeitung unterzogen (vorher umgekehrte Reihenfolge, erst HDR-Bearbeitung, dann Stitchen). Der Himmel scheint mir so wesentlich gleichmäßiger. Über eine kritische Diskussion würde ich mich freuen.
Technische Daten:
13 Aufnahmen im Hochformat, RAW, Bildwinkel etwa 116°, jeweils 3 Belichtungen mit +/- 2LW, HDR bearbeitet mit Photomatix pro, Panorama mit PanoramaStudio Pro2,
DSLR im DX-Format, Brennweite: 86mm (entspricht 129mm bezogen auf KB), ISO: 200, Nodalpunktadapter
Sebastian Becher, Peter Brandt, Jörg Braukmann, Klaus Brückner, Gerhard Eidenberger, Jörg Engelhardt, Felix Gadomski, Heinz Höra, Martin Kraus, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Adri Schmidt, Christoph Seger, Markus Ulmer, Robert Viehl, Jens Vischer
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Comments
Mich fasziniert, daß die Zuerst-Stitchen-Methode drei so zuverlässig identisch gestitchte Panos ergibt, daß Du sie dann pixelgenau zusammenführen kannst. Ist aber offensicihtlich gelungen.
VG Martin
lG,
Jörg E
Doch nun etwas zu der von Dir gewählten Bearbeitung Deines Panoramas. Diese alternative Methode findet meine volle Zustimmung, weil ich mich schon lange gefragt habe, auf welche Art man am besten die Belichtungsreihen in die Panoramen bringt. Um zu entscheiden, was besser ist, braucht man, wenn man den Einfluß der gewählten Schritte nicht beschreibt / beschreiben kann, wenigstens einen Vergleich zu Ergebnissen mit der anderen Methode. Das betrifft genau so die Übergänge / Säume, die in Deinem anderen Panorama zu sehen sind. Daß hier so gut wie keine zu sehen sind, braucht nicht ein Ergebnis der anderen Vorgehenweise zu sein. Ich werde Dir bei dem anderen Panorama berichten, was ich in dieser Richtung herausfinden konnte.
Dann will ich noch sagen, daß das, was Martin und Jörg E. geschrieben haben, auch von mir hätte kommen können.
So, mit den noch niedriger liegenden Wolken, ist das eine noch grandiosere Aussicht als Dein anderes Panorama. Der Kandel scheint ja wirklich eine exponierte Stellung unter den Schwarzwald-Bergen zu haben. Und Du hast aus dieser Aussicht mit HDR ein außerordentlich gutes Bild gemacht. Aber leider finde ich wieder ein Haar in der Suppe. An den Alpenbergen ist mir sofort aufgefallen, daß das nicht natürlich genug aussieht, wie sie sich gegen den Himmel abheben. Sieht aus, als hätte man sie mit dem Zauberstab abgehoben. Ist das das Ergebnis von HDR oder sieht das auch so auf den Einzelaufnahmen aus?
Aber wie gesagt... dieses hier ist hervorragend und nicht kitschig :-)
lG,
Jörg E
LG Jörg
zunächst mal vielen Dank für die vielen Beiträge mit den sehr konstruktiven Vorschlägen.
@ Heinz zu den Alpen, sie sind so deutlich zu sehen. Im Zeitraum um den Sonnenuntergang lässt im Schwarzwald das Licht schon nach, während die etwas höheren Alpen noch voll angestrahlt werden. Unmittelbar nach Sonnenuntergang ist der Effekt am stärksten.
Nun zu den Beiträgen zusätzliche Infos zur Bearbeitung meiner Panoramen und persönliche Ansichten :
Ich bearbeite alle Panoramen aus dem RAW-Format heraus über HDR oder Fusion bis zum Schluss als 16 Bit-Dateien. Erst das Ausgabebild wird in 8Bit umgewandelt. Ganz zu Anfang meiner Beschäftigung mit Panoramen habe ich 16Bit und 8Bit verglichen und arbeite seither nur noch mit 16Bit.
Zur Diskussion über HDR bin ich der Meinung, es bietet ohne Zweifel viele Vorteile bei der Kontrastbewältigung, man kann aber auch viel Unsinn damit machen. Wir sollten es nicht verdammen, sondern nach Wegen suchen, es optimal für realistische Bilder anzuwenden.
Drei Panoramen habe ich jetzt als Versuch mit unterschiedlicher Reihenfolge - erst HDR/Tonemapping, dann Stitchen – und - erst Stichen und dann HDR/Tonemapping – bearbeitet. Bei allen drei Panoramen sieht der zweite Weg besser aus. Die Übergänge im Himmel waren viel besser. Vermutlich liegt es daran, dass Photomatix auch bei gleichen Einstellungen Bilder unterschiedlich bearbeiten und dann Panoramastudio nicht mehr damit klarkommt. Die Vignettierung hatte ich vorher mit einem Ojektivprofil herausgerechnet.
Der zweite Weg kann aber nicht optimal sein, da bei weiteren Arbeiten sicher herauskommen wird, dass man zumindest mit dem von mir verwendeten Stitcher nicht mehrere Panoramen absolut gleich zusammenfügen kann.
Vermutlich ist der optimale Weg, HDR-Bilder erzeugen, Stitchen und dann Tonemapping. Dafür benötigt man aber einen Stitcher, der HDR-Bilder zusammenfügen kann (so beschrieben bei Thomas Bredenfeld, Digitale Panoramafotografie und Jürgen Held, HDR-Fotografie).
Für die 360°-Freunde, der Kandel ist dafür, wie es Jörg schon schrieb, nicht optimal. Den im Schwarzwald nicht so kundigen kann ich dafür Herzogenhorn und Belchen als optimale Standorte empfehlen.
Zu Schluss noch eine Frage, Ihr zitiert immer Nummern von Panoramen. Kann mir mal jemand mitteilen, wo ich die finde?
Grüße Horst
Grüße Horst
Schon lange beobachte ich das Thema HDR, vorallem um Sonnenauf,- und untergänge besser festhalten zu können und ich muß sagen deine Hinweise und Anmerkungen werden mich bewegen in nächster Zeit auch einmal dieses Thema anzupacken! Erstaunt bin ich allerdings dass du den Weg Stitchen und anschleißend Fusion gehst! Ich dachte es funktioniert nur andersherum.. Dies ist doch sicherlich eine große Zeitersparnis?! Interessieren würde mich allerdings wie das mit dem Schneiden der drei EInzelpanoramen ist.. Theoretisch müssen sie ja direkt aufeinander passen, oder ist ein Programm wie Photomattix da tolerant?
Welche Programme kannst du im Freewarebereich empfehlen? LG Seb
danke für die Blumen und das Interesse.
Früher habe ich immer erst die HDR-Bearbeitung oder Fusion und dann das Stitchen durchgeführt, hatte damit aber bei einigen Panoramen Probleme in gleichförmigen Himmelflächen. Daraufhin habe ich dann einige Versuche mit der umgekehrten Reihenfolge gemacht, die recht positiv verliefen. Inzwischen bin ich wieder etwas weiter und habe bei weiteren Versuchen auch bei diesem Weg Fehler festgestellt. Es traten in einigen Panoramen deutliche Schärfeverluste nach der HDR-Bearbeitung auf.
Nach meinen Erfahrungen werde ich in kritischen Fällen zukünftig beide Wege versuchen. Wenn man keine sehr gleichmäßig gefärbten Himmelflächen hat, wird der zuerst genannte Ablauf in der Regel zu guten Ergebnissen führen.
Optimal wäre sicher die Bearbeitung in einem Panoramaprogramm, das HDR-Dateien stitchen kann (z. B. PTGui).
In Büchern über Panoramafotografie und HDR_Bearbeitung habe ich nur den Hinweis gefunden, dass alle denkbaren Wege ihre Vor- und Nachteile haben. Welche das sind, muss man wohl schmerzlich selbst erfahren.
Mit Freeware habe ich fast keine Erfahrungen und kann da auch nichts empfehlen.
Grüße Horst
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