"Böhmische Landschaft mit dem Milleschauer" heißt ein berühmtes Gemälde von Caspar David Friedrich. Das Gemälde zeigt aber zwei fast gleich hohe Berge von ähnlicher Form. Der Kletschen (Kletecna), der östliche Nachbar des Milleschauer (Milešovka) sieht diesem zwar sehr ähnlich, ist aber über 100m niedriger als der Milešovka. Deshalb taucht immer wieder die Frage auf, welcher Berg im Gemälde der Milleschauer sein soll.
Hier in meinem Panoramabild ist die Sache ja klar, auch dank der Möglichkeit, die Berge zu beschriften. Der Ostry (Milleschauer Wostroy), auf dem ich fotografierte, liegt dem Millleschauer auf kürzester Distanz genau gegenüber. Und da der Milleschauer mit Abstand der Höchste des ganzen Gebirges ist, überragt er auch alle.
Doch, wenn man die beiden aus nordöstlicher Richtung, aus der Gegend von Ústí (Aussig) sieht, dann könnte der Kletecná fast genau hoch erscheinen wie der Milešovka.
Nanu: Jetzt wollte ich noch schnell beschriften, bevor meine teure Xtra-Karte um Mitternacht die Verbindung unterbricht, da sehe ich, daß schon jemand am Werke war.
Danke, lieber Robert!
Nun will ich noch schnell einen Link angeben, der die Frage klären kann oder für noch mehr Verwirrung sorgt: http://www.boehmwanderkarten.de/wandern/is_lobos.html. Der Link führt auf eine Seite von Rolf Böhm, einem großen, in der DDR herangewachsenen Kartographen, der u. a. einzigartige Karten der Sächsischen Schweiz und der Böhmischen (nomen est omen) geschaffen und herausgegeben hat.
Sebastian Becher, Jörg Braukmann, Jörg Engelhardt, Velten Feurich, Thomas Hansen, Wilfried Malz, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Arne Rönsch, Jens Vischer
|
|
Comments
EDIT: Beschriftung zum Teil Velten Feurichs Panorama #7485 entnommen.
Löblich nicht nur das Pano, sondern auch die Arbeit der tschechischen Stadtplaner: Die Orte schauen noch sehr ursprünglich aus, keine das Ortsbild verschandelnde Discounter-Filialen mit riesigen Parkplätzen am Ortseingang von jedem noch so kleinen "Kuhdorf"...
lG,
Jörg E.
PS habe mit "Supporteshilfe" nach dem Möbel tragen noch Kasperski hinbekommen und mich auch noch wie an Deinem, an dem sehr schönen Pano von Sebastian erfreut
@Jörg, gestern hatte ich leider nicht mehr genügend Zeit, auch etwas über die LAndschaft zu schreiben. Zu Deiner Frage und Deinen Feststellungen möchte ich aus dem Wander- & Naturführer „Böhmisches Mittelgebirge” der Berg- & Naturverlages von Peter Rölke zitieren: "Einen unverwechselbaren Anblick bietet das Böhmische Mittelgebirge mit seinen markanten Vulkankegeln und dem geschwungenen Band der Elbe. Zwischen den Bergen liegen einsame Dörfer in ursprünglicher Volksbauweise, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Umgeben sind Dörfer und Berge von ausgedehnten Obsthainen, die das Böhmische Mittelgebirge im Frühjahr in ein Blütenmeer verwandeln. Beeindruckend ist der Kontrast zwischen den Blockmeeren steiler Basaltkegel und der Blütenpracht mit botanischen Kostbarkeiten an den Steppenbergen und in den Laubwäldern." Und in der Tat ist der Berg Ostry, auf Milleschauer Wostroy, auch ein solcher Basaltkegel, an und auf dem man Basaltsäulen bewundern kann.
@Velten, schön, daß Du noch mal Zeit gefunden hast für das Panorama. Francka hora und Zvon bezeichnen denselben 650m hohen Berg, ersteres steht in meiner 1:100 000er Karte von 1974 und Zvon in der 1:50 000er, die Du hast. Stutzig macht mich nur, daß der große Kartograph Rolf Böhm in dem ziiterten Bericht über den Milleschauer vom Franzberg (Francká hora, 665 m) schreibt.
Dieses Pano gefällt mir auch wegen seiner ursprünglichen Landschaft. Weder Industrie, Kraftwerke oder Windräder verunstalten die Gegend; zumindest auf den ersten Blick.
LG Jörg
Die mir vollkommen neue Landschaft mit den vulkanischen Kegeln (die Panoramen von Velten und Seb habe ich offenbar verpasst) hat mir so gut gefallen, dass ich dazu gleich einiges nachgelesen habe und das auch gleich in die Beschriftung umgesetzt habe. Dabei traf ich auf das von Jörg N. beschriebene Problem: Fügt man die Beschriftung ein, funktionieren die Sonderzeichen. In den Labels im Bild werden sie dann aber leider fehlerhaft dargestellt. Für Puristen sind die "eingedeutschten" Schreibweisen sicher ein Ärgernis, sie scheinen mir aber mit den derzeitigen technischen Möglichkeiten der Seite der einzig gangbare Weg.
Den von Heinz eingebrachten Link zur Darstellung der Standortsuche des Friedrich-Bildes fand ich sehr interessant. Aus der Vorgehensweise der Gruppe und den rekonstruierten Friedrich'schen Kniffen lässt sich sicher auch der ein oder andere Gedanke für die Standortwahl beim Fotografieren fruchtbar machen. Und in diesem Zusammenhang auch noch ein Bezug zu Jörg N.s Kommentar: Die Autobahntrasse, deren Brücke hier in Heinz' Bild zu sehen ist, ist doch schon eine Verunstaltung der ursprünglichen Landschaft.
Seit fast 20 Jahren gibt es den Unicode, der zuerst Schriftzeichen aller europäischen Sprachen und auch nahöstliche und indische Schriften kodierte und inzwischen immer weiter wächst. Wenn Thomas Schabacher den Unicode hier in allen Programmteilen verwenden würde, wäre das Problem gelöst. Aber offenbar ist das nicht so einfach, wie ich z. B. auf dieser Seite erfahren mußte: http://www.graccem.com/php/unicode.
Test:
R r S s C c mit umgekehrten Dach =>
Č č Š š Ř ř ň
Gerne würde ich natürlich mehr von euch sehen! LG Seb
Übrigens ist er von mir erst voriges Jahr, als wir auf dem Hohen Schneeberg waren, auf das Böhmische Mittelgebirge mit dem Milleschauer aufmerksam gemacht worden.
Leave a comment