Die vergangenen, hier von ständigem Hochnebel getrübte Tage, nutzte ich, mein Fotoarchiv des letzten Jahres aufzuräumen. Unsere Reiseeindrücke verarbeite ich neuerdings zu privaten Youtube-Videos, und das wollte ich mit der Wienreise auch machen. Da viel mir dieses zur frühen Morgenstunde entstandene Werk in die Hände. Quasi als Gegenstück zu Alexanders Ansicht des Schönbrunner Ehrenhofes, der hier inmitten von Touristen stehend den damals mit Buden verbauten Platz in einem Rundumblick ablichtete. Natürlich stranden wir Touristen oft an den gleichen Plätzen. Auch Jörg zog es im letzten Jahr hier her.
Nachdem wir zwei Tage vorher am Nachmittag durch die weitläufigen Anlagen spazierten, wollte ich diesen riesigen, rund 30.000 m² umfassenden Ehrenhof des Schlosses zu einer Zeit einfangen, in der der Normal-Touri entweder noch schläft oder gerade beim Frühstück sitzt. Unser Hotel war relativ nahe, so war es mir bequem möglich, bereits um 6:30 Uhr hier zu sein, pünktlich zur Eröffnung des Parkes. Die ersten Sonnenstrahlen tauchten die Westfassade bereits in grelles Licht. Ein paar Jogger nutzten die kühle Luft des jungen Tages für eine Bewegungsrunde durch den Schlossgarten. Sie huschten rasch durch die Szene, so dass ich sie durch kurzes Zuwarten einfach aus den Bildern bekam. Lästiger war die tiefstehende Sonne, vor die sich überflüssigerweise ein paar Schleierwolken schoben, so dass nicht mal ein Blendenstern einzufangen war. Ich entschloss mich daher kurzerhand, hier mal den Stempel einzusetzen. Zu störend wäre der ausgebrannte Himmelsbereich gewesen, so wirkt es doch deutlich harmonischer.
27 HF-Aufnahmen, 30 mm (45 mm KB), f/16, 1/320 s, ISO 100.
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Comments
... aber es scheint, dass der Haupttrakt leicht nach rechts hängt.
.. "Das Bild hängt schief" sozusagen ... :-)
https://www.srf.ch/play/tv/news-clip/video/das-bild-haengt-schief?urn=urn:srf:video:fa88c9fe-0581-49df-996c-8e938b720d32
Ich arbeite weiter daran, und wenn es endlich geklappt hat, dann kommt eine neue Version.
Bis dahin sage ich einfach: Das ist nicht schief, das ist kursiv!
Grüße,
Dieter
Würdest Du PTGUI verwenden hätte ich zunächst folgenden Vorschlag.
- alle nahen Kontrollpunkte löschen. Nur jene an den Gebäuden belassen. Ebenso keine Kontrollpunkte am Himmel stehen lassen. Kontrollpunkte nur in direkt benachbarten Bildern setzen. Lässt man PTGUI selbst entscheiden kann es (und wird es) Kontrollpunkte auch von einem Bild ins übernächste und überübernächste (etc...) setzen. Wenn mit Stativ gearbeitet wurde, kann man das so lassen. Aus der Hand aufgenommen würde ich alle (1:3, 1:4, 1:5), wenn vorhanden, löschen.
- Mit linker und rechter Maustaste kannst Du das Bild (PTGUI) in der Vorschau ziehen und korrigieren. Hier meine ich hast Du gar die Möglichkeit diese ~1mm zu korrigieren. Gerade der rechte Gebäudetrakt verträgt mMn (perspektivisch) eine Korrektur. Mit der linken Maustaste im Panorama-Editor korrigierst Du am entsprechenden Punkt den Horizont (bei einem 360° Pano den halben Sinus - Halbwelle sozusagen). Mit der rechten Tasten und einem 360° Pano die ganze Welle.
Dein Panoramabild ist - genau betrachtet - nicht nur in Teilen "kursiv" in einer Richtung, sondern wellig, weil, wenn man eine waagerechte Linie in Augenhöhe durchs Bild zieht, der rechte Teil bauchig unter dieser Linie liegt und der linke Teil etwas darüber.
Da Alexander mit seiner Nr. 2239 das besser hingekriegt hat, denke ich, daß Du es wohl nur besser hinbekommen wirst, wenn Du PTGui Pro benutzt. Dabei können Dir dann die Hinweise von Hans-Jürgen helfen.
Die Verbiegungen kann man aber m. E. auch wegbekommen, wenn man z.B. PTGui benutzt. Dann würde ich empfehlen, daß man als Ankerbild eines der mittleren Bilder nimmt und nach dem ersten Optimierungsversuch im Panorama-Editor möglichst genau die Mittellinie des Ankerbildes auf die Punkte des Ankerbildes einstellt/mit der linken Maustaste hinschiebt, die der Augenhöhe des Fotografen entsprechen. Das ist bei einem so langen, schmalen Panorama etwas diffizil. Aber es gibt Möglichkeiten um das genau zu machen, z. B. wenn man bei den Bildparametern den Nickwinkel des Ankerbildes zahlenmäßig verändert. Dabei kann man sogar Werte von hunderstel Grad verändern. Und wenn man den Rollwinkel so variiert, kann man auch die Geradheit des Panoramas noch fein justieren. Letzteres braucht man aber nicht, wenn man die Kontrollpunkte so gut gesetzt hat, wie Hans-Jürgen es beschrieben hat.
Speziell bei 360-ern ist es außerdem besonders wichtig, daß die im Stitcher gewählte Brennweite möglichst genau mit der tatsächlichen Brennweite der Einzelaufnahmen übereinstimmt. Wenn es da Abweichungen gibt, weil man z. B. den nicht so genauen EXIF-Wert nimmt, dann kommt es zwangsläufig zu solchen Verbiegungen wie hier in Dieters Panorama. Das hatte ich mal bei diesem Panorama von mir beschrieben: https://www.alpen-panoramen.de/panorama.php?pid=16310.
PS: Inzwischen habe ich hier bei mir auch nach 360°ern gesucht und möchte die Nr. 25360 "Humboldt-Universität und Deutsche Staatsoper Unter den Linden" als Beispiel mit vielen Gebäuden nennen, bei dem ich nach den von mir genannten Hinweisen gearbeitet habe.
Heinz, Panoramastudio zieht sich die Brennweite automatisch aus den Exif-Daten. Die bauchige Gebäudeform resultiert daher, dass die sich dem Betrachter näher befindlichen Bereiche als höher wahrgenommen werden. Im Einzelbild erscheint das, wie unser Auge es ja auch kennt, so, dass die Dachkante linear in Richtung des ferneren Bereiches abfällt. Nun hat der Stitcher das Problem, dass sich der Winkel ändert. Anstelle einer treppenartigen Darstellung, die uns ja noch fremder erscheinen würde, biegt er sich die Kanten halt zurecht. Bei Gebäuden, wo wir ja wissen, dass Dachfirst oder Traufe ja normalerweise gerade sind, fällt das natürlich sofort auf. Um diesen Fehler zu vermeiden, gibt es die Möglichkeit, den Aufnahmepunkt so zu wählen, dass man von den Gebäudefassaden weit weg ist oder so steht, dass nähere Gebäude in einem Bildwinkel von deutlich unter 180 ° stehen, so wie Martin in Nr. 21517 es praktiziert hat. Andere Möglichkeiten wäre der Wechsel hin zu einer linearen Projektion, die allerdings nur bei Bildwinkeln unter 90 ° funktioniert. Damit wären 360°-Ansichten nur durch eine Aneinanderfolge von vier solchen Teilansichten möglich. Und es bliebe auch noch der Einsatz des Transformations-Werkzeugs in Photoshop, wo man sich die Gebäude hinbiegen kann, wie man will. Geht alles, dauert lange und sieht dann im Ergebnis auch irgendwie komisch aus.
Grüße,
Dieter
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