Panorama Photo

In Manhattan existieren aktuell fünf Aussichtsplattformen auf Wolkenkratzern. Seit wenigen Jahren neu sind das One Vanderbilt – hier rechts im Bild mit dem blau illuminierten Dachaufbau – und The Edge, hier in Bildmitte zu sehen (360er folgt irgendwann). Seit 2014 gibt es das neue One World Trade Center in Manhattan Down Town. Alle neuen Aussichtspunkte haben eines gemeinsam: Man steht hinter Glas. Das hat sicherlich viel mit Sicherheit zu tun, denn was aus der Höhe runterfällt, schlägt unten ein, wie ein Geschoss. Aber schaut man sich Kritiken im Internet an, scheint es der großen Masse der Selfie-Jäger zu gefallen. Der Hintergrund ist da eh unscharf, aber hat so kein lästiges Gitter im Weg. Durch die vielen Reflexionen kann man diese Aussichtsplattformen für gute Nachtpanoramen vergessen. Da ist es dann auch nicht weiter schlimm, dass sogar die kleinsten Mini-Stative verboten sind – lange Teleskop-Selfiesticks freilich nicht.
Die altehrwürdigen Klassiker mit freiem Blick auch ohne Glas sind das Top of the Rock und das Empire State Building. Stative sind da (eigentlich) ebenfalls tabu, aber es gibt genug Möglichkeiten die Kamera aufzulegen. Auf dem Top of the Rock wird leider der Himmelsanteil in Panoramen immer größer, wenn man nichts abschneiden will, denn immer mehr superhohe Wolkenkratzer befinden sich in unmittelbarer Nähe, Tendenz weiter zunehmend.
Das Non plus ultra ist für meinen Geschmack nach wie vor das Empire State Building. Der einzige Nachteil ist, dass man von da aus das Empire State Building nicht sieht. Aber es steht mitten in Manhattan, man hat freie Sicht ohne Glas, stattdessen ein weitmaschiges Gitter, wo Kameras bequem hindurch passen und noch steht nichts in unmittelbarer Nähe, was irgendwie die Sicht blockiert. Doch das könnte sich bald ändern. Im Bereich der unterirdischen Penn Station (doppelt so viele Fahrgäste wie der Kölner Hbf, unterhalb des Madison Square Garden) ist eine Baustelle zu sehen, wo das alte Hotel bereits abgerissen wurde und eigentlich schon am neuen Penn 15 gearbeitet werden sollte: Die Dachhöhe von 366 m würde in diesem Bild deutlich in den freien Himmel ragen und den Blick auf die Hudson Yards teilweise verdecken. Aber mangels Nachfrage nach Büro-Immobilien wurde das Projekt zunächst gestoppt. Anders geht es im Bereich der Park Avenue zu. Der neue JP Morgan Tower hat bereits seine Dachhöhe von 423 m erreicht, aber das ist noch gar nichts. Geplant sind da noch das neue 350 Park Avenue mit knapp 500 m Dachhöhe und das 175 Park Avenue mit 502 m Dachhöhe, deutlich breiter als das One Vanderbilt und direkt westlich neben dem Chrysler Building. Ein ähnliches Kaliber soll, neben einigen anderen, auch noch an den Hudson Yards gebaut werden.

Vom Empire State Building habe ich nun Material für einige 360er. Auf diesem Bild wollte ich auch den Tiefblick mit draufhaben. Das finde ich noch eindrucksvoller als die leichten Televersionen mit 30mm. Um die Parallaxenfehler in Grenzen zu halten und alles noch sauber gerade ausrichten zu können, sind die Fotos nur an der westlichen schmalen Seite der Aussichtsplattform aufgenommen. Vor und nach Sonnenuntergang herrscht am meisten Andrang. Der Höflichkeit halber muss man da schon etwas warten, bis die guten Plätze frei sind. Daraus resultieren 13 Minuten Unterschied zwischen linkem und rechtem Bildrand. Im Nachhinein finde ich es sogar ganz interessant zu sehen, wie sich langsam die Nacht über der Stadt ausbreitet.

Hier hat das Schrumpfen besonders weh getan, denn in der richtigen Version erkennt man unendlich viele Details. 21 x QF, 16mm Festbrennweite, ISO 200, f1.6