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1 Mellah
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Location: Meknès, alter jüdischer Friedhof      by: Martin Kraus
Area: Morocco      Date: 02.12.2023
In Marokko gab es seit dem Altertum eine jüdische Minderheit, die insbesondere nach der Reconquista auf der Flucht aus Andalusien im 15. und 16. Jahrhundert noch einmal größer wurde. Das Zusammenleben von Juden und Muslimen war meist friedlich; in den Städten wohnten die Juden in eigenen Vierteln ("Mellah") unter dem besonderen Schutz der Sultane. Nach 1948 wanderten die meisten aus, vorwiegend nach Israel, aber auch nach Frankreich oder Kanada. In den Städten hält sich aber bis heute eine kleine Gruppe, es gibt renovierte Synagogen und die Beziehungen zum Königshaus sind gut. Sowohl in Meknès (hier gezeigt) als auch in Fes kann man ausgedehnte jüdische Friedhöfe besichtigen, die von der vergangenen Größe der Gemeinschaft zeugen. Für mich gerade in diesen Zeiten eines besonders problematischen Jahreswechsels ein schönes Sinnbild, wie die Religionen zusammenleben könnten, wenn Extremisten, Fanatiker und populistische Regierungen nicht andere Interessen hätten.

In Meknès sind große Teile der alten Mauern um Stadt und Königspalast erhalten und bestimmen das Stadtbild. Davon kann ich hier etwas zeigen. Das bunte, traditionelle Marktleben in den Gassen eignet sich leider nicht für unser Breitformat.

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There had been a Jewish minority in Morocco since ancient times, which became even larger after the Reconquista when the Jews fled Andalusia in the 15th and 16th centuries. The coexistence of Jews and Muslims was mostly peaceful; in the cities, the Jews lived in their own neighbourhoods ("Mellah") under the special protection of the sultans. After 1948, most emigrated, mainly to Israel, but also to France or Canada. However, a small group remains in the cities to this day, there are renovated synagogues and relations with the royal family are good. Both in Meknès (shown here) and in Fez, one can visit extensive Jewish cemeteries that bear witness to the community's past greatness. For me, especially in these times of a particularly problematic turn of the year, this is a beautiful symbol of how religions could live together if extremists, fanatics and populist governments would not have other interests.

In Meknès, large parts of the old walls around the city and the royal palace have been preserved and characterise the cityscape. I can show some of it here. Unfortunately, the colourful, traditional market life in the narrow alleys is not suitable for our wide format.

Olympus OM-D E-M5 III
M.Zuiko 12-45/4.0 Pro @29mm (=58mm KB)
11 HF RAW, ISO 200, 1/800, f8
Lightroom Classic CC, Autopano Giga 4.4.2, IrfanView

Direktlink auf Google Maps: https://maps.app.goo.gl/F89tiMZ7SCQ7jzzA9

Comments

Genau der richtige Zeitpunkt, um sich damit zu befassen. Ich danke Ihnen!
2023/12/27 17:44 , Arjan Veldhuis
Wäre auch ohne die aktuelle Situation ein hoch interessantes Pano, natürlich zusammen mit Deinen Erläuterungen. Besser wie im Moment kann es aber nicht passen gezeigt zu werden.
LG Jörg
2023/12/28 20:59 , Jörg Nitz
Danke, Martin, für Text und Bild. VG Peter
2023/12/28 21:37 , Peter Brandt
Wieder ein toller Beitrag mit Lernpotenzial für den Betrachter.
2023/12/31 19:36 , Silas S

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Martin Kraus

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