Wer meine Mitarbeit hier kennt, weiß, dass ich meine Panoramen fast immer chronologisch präsentiere. Da mag es verwundern, dass jetzt abermals ein Pyrenäen-Panorama aus dem Urlaub kommt, obwohl ich quasi schon zurück war und bereits wieder ein Panorama aus Rheinhessen gezeigt habe. Das hat aber seine Richtigkeit. Ich war noch einmal dort. Das kam so:
Kurz vor Beginn der Abreise aus unserem Urlaub in Bidart wollte ich noch zu einem Aussichtspunkt für einen letzten Blick aufs Meer. Auf dem Weg zum Parkplatz bin ich aber unglücklich über einen Bordstein gefahren und der Wagen setzte vernehmlich auf. Beim Blick unter das Auto entdeckte ich, dass eine Flüssigkeit aus dem Motor tropft. Wir fuhren schnell noch in eine Werkstatt. Da es aber schon Samstagmittag kurz vor Feierabend und einem verlängerten Wochenende war, wollte niemand mehr genauer nachschauen oder gar Reparaturen ausführen. Also rief ich beim ADAC an. Dort riet man mir von der weiten Heimreise ab. Ich solle den Zug oder das Flugzeug nehmen, mein Auto würde nach Hause gebracht. Wir entschieden uns für den Zug, da der Bahnhof ganz in der Nähe lag und ich wusste, dass man mit dem TGV am schnellsten nach Hause kommt. Wir packten also unsere Sachen um. Entbehrliches blieb in Frankreich. Als ich im Bahnhof Tickets kaufen wollte, wurde ich aber desillusioniert. Von jetzt auf gleich kann man nämlich während der Hauptreisezeit gar keine Tickets für vier Personen kaufen. Alle Züge waren ausgebucht. Mit Glück bekamen wir noch ausreichend Plätze in einem TGV drei Stunden später bis Paris. Von dort aber erst am nächsten Morgen weiter bis Straßburg und weiter konnte die Dame am Bahnhof in Biarritz nicht sehen. Ich solle in Straßburg weiterbuchen meinte sie.
An diesem Tag schafften wir es also noch bis Paris, wo wir kurz vor Mitternacht ankamen. Obwohl es sich kaum lohnte, nahmen wir noch ein Hotel und waren am nächsten Morgen um 7 Uhr schon wieder am Gare de l’Est. Da begann ich mich schon zu ärgern, dass ich die Plätze im TGV nach Straßburg schon gebucht hatte. Es war nämlich ein ganz bezaubernder Morgen in Paris mit herrlichem Licht. Da wäre ich gern noch geblieben. Aber es half nichts, mit hoher Geschwindigkeit ging es weiter nach Straßburg. Dort kam die nächste Ernüchterung: In keinem Fernzug waren noch ausreichend Plätze Richtung Frankfurt. Also sind wir in Nahverkehrszügen mit 9-Euro-Tickets über Offenburg, Karlsruhe, Mannheim und Frankfurt nach Hause gereist, wo wir am späten Nachmittag ankamen.
Am nächsten Tag rief ich beim ADAC an, um mich zu erkundigen, wann mein Auto denn gebracht würde. Das könne wegen hoher Auslastung 6-8 Wochen dauern, meinte man dort. Das war mir natürlich viel zu lang und ich äußerte Unmut. Der ADAC schlug vor, das Auto in Frankreich reparieren zu lassen. Ich könne dann auf Kosten des ADAC wieder nach Biarritz fahren und es dort persönlich abholen. Das würde etwa zwei Woche dauern. Ich witterte Panoramapotential. Deshalb gefiel mir dieser Gedanke und ich ließ mich darauf ein.
Nachdem mir nach 10 Tagen mitgeteilt wurde, dass mein Auto repariert war, checkte ich den Wetterbericht und buchte entsprechend eine Zugverbindung zurück nach Biarritz. Mit zwei Tagen Vorlauf und für nur eine Person war das kein Problem. Mit dem Flugzeug wäre es nicht schneller gegangen, da es keine Direktflüge ab Frankfurt gab. Ich bin also 5 Uhr morgens zu Hause aus dem Haus und war um 17 Uhr wieder in Biarritz mit einstündiger Verspätung. Dann bin ich schnell zur Werkstatt gesprintet, habe mein Auto abgeholt und die Rechnung bezahlt.
Als nächstes habe ich dann ein Hotelzimmer in Larrau am Fuße des Pic d’Orhy gebucht. Das sind bis dorthin noch einmal 2 Stunden Fahrzeit mit dem Auto. Die Strecke ist landschaftlich außerordentlich schön. Allerdings hat es zwischendurch immer wieder geregnet. Zwischen den Schauern boten sich aber immer wieder schöne Ausblicke mit guten Sichten, was mich zuversichtlich für den kommenden Tag machte.
Das Hôtel Etchemaïté in Larrau kann ich sehr empfehlen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist hevorrgend. Man hatte mich bereits erwartet und gleich nach meiner Ankunft gab es ein vorzügliches, baskisches 3-Gänge-Menü. Zum Frühstück war ich leider schon nicht mehr dort, denn in aller Herrgottsfrühe bin ich schon aufgebrochen und zum Port de Larrau hinaufgefahren. Das ist ein Pass auf 1577 m Höhe und am Parkplatz dort beginnt der Aufstieg zum Pic d’Orhy (2017 m).
440 Höhenmeter sind zu überwinden. Das sollte in längstens anderthalb Stunden zu schaffen sein. Die Tour hatte ich schon lange in der Schublade. Keinen anderen Berg dieser Höhe erreicht man im Baskenland mit weniger Aufwand. Technisch gibt es keine Schwierigkeiten oder Gefahren. Ein Zweitausender für Wanderer. Das ist genau dir richtige Tour, wenn man nicht viel Zeit hat. Trotzdem schaffte ich es nicht, zum Sonnenaufgang am Gipfel zu sein. Die Aufnahmen zu diesem Panorama entstanden auf halbem Weg.
5 QF-Freihandaufnahmen mit meiner Alpha 7R, 50 mm KB, f/5
Müller Björn, Peter Brandt, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, J. Engelhardt, Claudia Gönner, Jochen Haude, Heinz Höra, Matthias Knapp, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Giuseppe Marzulli, Matthias Matthey, Jörg Nitz, Danko Rihter, Arne Rönsch, Silas S, Björn Sothmann, Konrad Sus, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Benjamin Vogel, Alexander Von Mackensen, Augustin Werner
|
|
Comments
Die Geschichte kannte ich bereits. Das Ergebnis aus dieser Reise ist atemberaubend schön, wie ich es nicht erwartet hatte. Man könnte fast sagen, die Panne hat sich gelohnt.
LG Jörg
Am 8. September kann man sich die Straße im Fernsehen anschauen:
https://www.lavuelta.es/en/stage-14
Grüße,
Dieter
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Leave a comment