Toll gemacht! Entweder hast du einen Riecher oder eine spezielle Methode Blitze aufzunehmen oder einfach nur Glück gehabt. Ich erinnere mich mal bei heftig tobendem Gewitter und überragender Weitsicht nicht einen einzigen eingefangen zu haben. Ich nehme mal an es ist kein Bild aus einem Video... LG HJ - Höhenangabe 100m ist richtig ?
Blitze zu fotografieren erfordert Geduld und auch Erfahrung. Aber es ist auch nicht ungefährlich Blitze zu "jagen". Man sollte sich dabei immer bewußt sein, dass ein Blitzschlag tödlich verlaufen könnte bzw. schwere bis schwerste Verletzung verursachen kann.
Blitze sind sehr unberechenbar, sie können auch über eine größere Strecke von einem Gewitter entfernt einschlagen. Man sollte sich eine nicht zu sehr hohe Erhebung im Gelände aussuchen, und sich auf freiem flachen Gelände wie hier zu bewegen, eventuell mit Kamera und Metall-Stativ ist mit hohen Risiko behaftet.
Blitzfotografie in der Nacht ist relativ einfach. Lange Belichtungszeiten von locker mal 1,3 bis 2,5 oder mehr Sekunden und mehr sind da keinerlei Problem, sofern man sich in unbebauten Gebieten und weit entfernt vom Rest-Streulicht der Dörfer und Städte befindet. Man hat dann auch eine recht hohe Trefferquote.
Sehr problematisch ist die Blitzfotografie am Tage. Bei Blende 11 kann man je nach Wolken- und abhängig von Regen/Hagel-Dichte höchstens etwa 0,2 bis 0,4 Sekunden lang belichten. Im Zweifel sollte das Bild aber unterbelichtet werden, da sich die Blitze sonst nicht mehr vom Himmelshintergrund abheben.
Leider nützt das aber alles wiederum nichts, wenn man bewegte Motive im Vordergrund hat wie hier in diesem Fall das Rapsfeld. Der Raps steht ja schließlich nicht 0,3 Sekunden lang still und wird von den Gewitterwinden heftig hin- und herbewegt. Also viel kürzer treten mit der Belichtung. Die Chance einen Blitz zu erwischen wird somit natürlich deutlich geringer.
Sobald man einen Blitz an der Stelle wahrnimmt, auf die man die Kamera eingestellt hat, betätigt man unwillkürlich sofort den Auslöser. Ob nun über Handauslöser oder Funk-Fernauslöser; die Reaktionszeit ist in etwa die gleiche. Diesen Blitz wird man aber meistens nicht mehr erwischen können, da viele Blitze nur etwa 1/10 Sekunde lang leuchten. Der erfahrene Blitzjäger aber weiß, daß Blitze oftmals ganz kurz hintereinander an derselben Stelle auftreten bis die Energie dort aufgebraucht ist. Der zweite Blitz ist dann möglicherweise auf dem Sensor festgehalten. Es gibt aber auch Blitze, die eine halbe Sekunde lang aufleuchten. Das sind dann mit Abstand die besten wie auch in diesem Fall hier, weil man tatsächlich die Zeit zum Auslösen hat. Nach der Belichtung bin ich sogar jedesmal der Meinung ich habe den Blitz verpasst. So sehr kann die Wahrnehmung durch den folgenden Donnerschlag getäuscht werden. Daher hilft nur eines: Belichten; niemals nachschauen! Denn immer genau beim nachschauen gibt es meist die schönsten Blitze.
In jedem Fall wird die Trefferquote am Tage sehr sehr gering sein. Nach meinen Erfahrungen ist von 50 bis 100 Aufnahmen etwa ein Treffer dabei. Ob der dann auch brauchbar ist bleibt noch offen. Meine Belichtungszeiten für Blitze am Tage liegen je nach Lichtintensität und bewegten Motiven (auch Gras ist im Gewittersturm ein sehr bewegtes Motiv) bei 60tel, 80tel, 100tel, 125tel, 160tel aber selbst bei 200tel ist mir schon eine gute Tagesblitzaufnahme gelungen.
Und noch etwas: man muss ein solches Wetter auch wirklich mögen. Wenn das nicht der Fall ist, kann ich nur davon abraten sich im freien Gelände aufzuhalten. Gewitter sind oftmals auch unberechenbar schnell. Danach kam dann der Regen und auch der Hagel.
Stimmt. Die Höhenangabe war nicht richtig. Hatte ich geschätzt. Das gesamte Gäu-Gebiet Strohgäu/Zabergäu/Heckengäu liegt abgesehen von den leichten Erhebungen der Weinberge so im Schnitt bei 200 Höhenmetern.
Was mich auch noch interessieren würde ist, ob es sich um ein Panorama im herkömmlichen Sinn handelt. Ich frage deshalb, weil zu jedem Versuch einen Blitz einzufangen man auch die restlichen Bilder dazu fotografieren muss. Die Wiese ist dabei nicht so das Problem, aber schnell ziehende Wolken.
Auch dem noch so ausgebüchsten "StormChaser" würde es nie gelingen einen Tagesblitz als herkömmliches Panorama aufzunehmen. Da muss Sensorauflösung Objektiv und Schnitt herhalten (wurde mit 21,1 Megapixel aufgenommen). Nicht nur das Rapsfeld (genannt Wiese) im Vordergrund ist sehr wohl ein Problem da der hohe und wenig stabile Raps von den Gewitter-Sogwinden heftigst bewegt wird. Aber auch die sehr schnell ziehende Gewitterwalze (Wolken) ist dabei ein riesiges Problem, da Geschwindigkeiten von 60 Km/h keine Seltenheit sind. Aber das wohl größte und auch für ein herkömmliches Panorama mit mehreren Belichtungen in Reihe unlösbare Problem ist der Blitz. Der Blitzt nun mal nicht auf Wunsch. Einfach mal ausprobieren und so eine Walze über sich weg ziehen lassen. Dann weiß man und spürt vor allem das alles mal ”hautnah” im wahrsten Sinne des Wortes. Ach ja, den wasserdichten Behälter für die Kamera-Ausrüstung dabei auf gar keinen Fall vergessen. Sonst wirds teuer :-)) LG Franz
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Blitze zu fotografieren erfordert Geduld und auch Erfahrung. Aber es ist auch nicht ungefährlich Blitze zu "jagen". Man sollte sich dabei immer bewußt sein, dass ein Blitzschlag tödlich verlaufen könnte bzw. schwere bis schwerste Verletzung verursachen kann.
Blitze sind sehr unberechenbar, sie können auch über eine größere Strecke von einem Gewitter entfernt einschlagen. Man sollte sich eine nicht zu sehr hohe Erhebung im Gelände aussuchen, und sich auf freiem flachen Gelände wie hier zu bewegen, eventuell mit Kamera und Metall-Stativ ist mit hohen Risiko behaftet.
Blitzfotografie in der Nacht ist relativ einfach. Lange Belichtungszeiten von locker mal 1,3 bis 2,5 oder mehr Sekunden und mehr sind da keinerlei Problem, sofern man sich in unbebauten Gebieten und weit entfernt vom Rest-Streulicht der Dörfer und Städte befindet. Man hat dann auch eine recht hohe Trefferquote.
Sehr problematisch ist die Blitzfotografie am Tage. Bei Blende 11 kann man je nach Wolken- und abhängig von Regen/Hagel-Dichte höchstens etwa 0,2 bis 0,4 Sekunden lang belichten. Im Zweifel sollte das Bild aber unterbelichtet werden, da sich die Blitze sonst nicht mehr vom Himmelshintergrund abheben.
Leider nützt das aber alles wiederum nichts, wenn man bewegte Motive im Vordergrund hat wie hier in diesem Fall das Rapsfeld. Der Raps steht ja schließlich nicht 0,3 Sekunden lang still und wird von den Gewitterwinden heftig hin- und herbewegt. Also viel kürzer treten mit der Belichtung. Die Chance einen Blitz zu erwischen wird somit natürlich deutlich geringer.
Sobald man einen Blitz an der Stelle wahrnimmt, auf die man die Kamera eingestellt hat, betätigt man unwillkürlich sofort den Auslöser. Ob nun über Handauslöser oder Funk-Fernauslöser; die Reaktionszeit ist in etwa die gleiche. Diesen Blitz wird man aber meistens nicht mehr erwischen können, da viele Blitze nur etwa 1/10 Sekunde lang leuchten. Der erfahrene Blitzjäger aber weiß, daß Blitze oftmals ganz kurz hintereinander an derselben Stelle auftreten bis die Energie dort aufgebraucht ist. Der zweite Blitz ist dann möglicherweise auf dem Sensor festgehalten. Es gibt aber auch Blitze, die eine halbe Sekunde lang aufleuchten. Das sind dann mit Abstand die besten wie auch in diesem Fall hier, weil man tatsächlich die Zeit zum Auslösen hat. Nach der Belichtung bin ich sogar jedesmal der Meinung ich habe den Blitz verpasst. So sehr kann die Wahrnehmung durch den folgenden Donnerschlag getäuscht werden. Daher hilft nur eines: Belichten; niemals nachschauen! Denn immer genau beim nachschauen gibt es meist die schönsten Blitze.
In jedem Fall wird die Trefferquote am Tage sehr sehr gering sein. Nach meinen Erfahrungen ist von 50 bis 100 Aufnahmen etwa ein Treffer dabei. Ob der dann auch brauchbar ist bleibt noch offen. Meine Belichtungszeiten für Blitze am Tage liegen je nach Lichtintensität und bewegten Motiven (auch Gras ist im Gewittersturm ein sehr bewegtes Motiv) bei 60tel, 80tel, 100tel, 125tel, 160tel aber selbst bei 200tel ist mir schon eine gute Tagesblitzaufnahme gelungen.
Und noch etwas: man muss ein solches Wetter auch wirklich mögen. Wenn das nicht der Fall ist, kann ich nur davon abraten sich im freien Gelände aufzuhalten. Gewitter sind oftmals auch unberechenbar schnell. Danach kam dann der Regen und auch der Hagel.
Stimmt. Die Höhenangabe war nicht richtig. Hatte ich geschätzt. Das gesamte Gäu-Gebiet Strohgäu/Zabergäu/Heckengäu liegt abgesehen von den leichten Erhebungen der Weinberge so im Schnitt bei 200 Höhenmetern.
LG Franz
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