Der Whistlers Peak dürfte einer der am meisten besuchten Berggipfel in den kanadischen Rocky Mountains sein, denn er liegt direkt neben Jasper und ist mit einer Seilbahn erschlossen. Dennoch war davon auf diesem Portal noch nichts zu sehen, dafür von weitaus weniger frequentierten Standorten.
Ich war froh, mal einen Berggipfel zu Fuß aus vom Campingplatz erreichen zu können und habe gerne auf die Seilbahn verzichtet. Der Gipfel ist sehr weitläufig, so dass sich der Besucherstrom gut verteilt. Allerdings ist dieser Berg daher weniger für Rundumsichten geeignet. Dieser Blick geht in nördliche Richtung über das Tal des Miette River, bis zum Mount Robson. Der Mount Robson ist der höchste Berg der kanadischen Rocky Mountains. Hier ist seine schmale Seite zu sehen. Aus der Nähe sieht man ihn meist von Süden aus. Dann präsentiert er sich als urgewaltiger Klotz. Der Gipfel steckt aber häufig in Wolken.
Zum Beginn von ein paar Bildern aus den kanadischen Rockies dazu folgendes: Die Größe der Berge ist vergleichbar mit den Alpen. Allerdings ist hier bis auf ganz wenige Straßen und Orte alles unberührte Wildnis. Das ist gut so und hoffentlich bleibt das auch noch lange so. Von der Freiheit und der Weite, die wir in Alaska und im Yukon erlebt hatten, war hier allerdings nichts zu spüren. Hier ist man als Tourist Parkbesucher und so fühlt es sich auch an. Die Touristen sind auf die wenigen erschlossenen Gebiete konzentriert. Und da kann es im Hochsommer zu dichtem Gedränge kommen, inklusive Parkplatznot und wegen Überfüllung gesperrter Straßen. Wer die Alpen kennt, ist es gewohnt, dass man aus dem Tal Berge sieht. Hier lernt man, dass das unnatürlich ist. Wie hier im Bild zu sehen, sind die Bergtäler im natürlichen Zustand vollständig bewaldet. Und im Wald sieht man nur Bäume, aber keine Berge. Für etwas Aussicht unterhalb der Baumgrenze benötigt man ein Ufer an einem See oder Flusslauf. Auch auf den Straßen durch die Wälder hat man nur an wenigen Stellen einen Blick in die Berge. Es gibt nur wenige Berggipfel, die man auf Pfaden oder zumindest anhand einer Routenbeschreibung in einer Tagestour erreichen kann. Schade war es, dass dann auch noch einige dieser Berge, die ich mir zuvor für eine Tour ausgesucht hatte, von der Parkbehörde als Bear Area klassifiziert wurden, was so viel heißt wie „betreten verboten“, unter Androhung von mehreren Tausend Dollar Strafe bei Missachtung. Die kanadischen Parkranger sind möglicherweise sehr vorsichtig, wenn es um Bären geht. Scheinbar werden Gebiete großräumig gesperrt, wenn dort irgendwo Bären gesichtet wurden. Das kenne ich aus den US-amerikanischen Parks anders. Dort sind wir schon einigen kleinen und großen Bären begegnet. Hier in Kanada haben wir in 4 Wochen einen einzigen eher kleinen Bären gesehen. In dem Gebiet war außerdem ein Zaun und der arme Bär trug einen klobigen Ring mit Sender um den Hals, damit er jederzeit zu orten war. Alles in allem führt das dazu, dass sich die Freiheit in den Bergen kurioser Weise viel eher in den bis ins kleinste erschlossenen und vergleichsweise dicht bevölkerten Alpen erfahren lässt als hier in der Wildnis.
Jörg Braukmann, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Leonhard Huber, Martin Kraus, Niels Müller-Warmuth, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Christoph Seger, Björn Sothmann, Konrad Sus, Jens Vischer, Benjamin Vogel, Augustin Werner
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Comments
Diese Berge hier sind wohl anders, aber nicht schoener als die Alpen.
Bezueglich Baeren besteht ein riesiger Unterschied zwischen Schwarz- und Grizzlybaeren.
Falls du die Bilder nocht nicht kennst, suche die Panos von Martin Kraus "Fairview Mountain" & "Maligne Lake" - das sind wahrscheinlich die schoensten Canada Bilder in diesem Forum.
Herzlichen Gruss aus der Region Toronto auch im Lockdown
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
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