Die Fahrt durch das Doolough Valley ist ein besonderes Erlebnis. Eingebettet zwischen mächtigen Steilwänden liegen hier zwei Seen an deren Ostflanke sich der Wild Atlantic Way entlang schlängelt. Die unberührte Natur schafft hier ein einmaliges Idyll. Nur die Geschichte dieses Tals will so gar nicht zu diesem Paradies passen, an die das Doolough Valley Famine Memorial am Nordende erinnert.
Dazu ein Artikel aus der Wochenzeitung "Die Zeit":
Im Doolough Valley in der südwestlichen Ecke der Grafschaft Mayo trug sich Mitte des 19. Jahrhunderts während der großen Hungersnot eine der erschütterndsten Episoden der irischen Geschichte zu. Vier Jahre in Folge hatte die Kartoffelfäule bereits die Ernten vernichtet, als am 30. März 1849 Hunderte hungernder Menschen in Louisburgh, eine Kleinstadt in der Grafschaft, auf das Eintreffen zweier britischer Inspektoren wartete. Colonel Hogrove und Captain Pimrose sollten den Armen ihr Anrecht auf Hungerhilfe behördlich bestätigen und Bezugsscheine für Mehl ausstellen. Statt nach Louisburgh reisten die beiden Beamten jedoch ins 18 Kilometer entfernte Delphi, wo sie im Jagdhaus des Marquess von Sligo zu Gast waren.
Den notleidenden Menschen in Louisburgh ließen sie ausrichten, sie sollten sich am nächsten Morgen in Delphi einfinden. Barfuß, nicht mehr als Lumpen am Leib und von Hunger geschwächt, kämpften sie sich in der Nacht durch das verschneite Doolough-Tal. Bei ihrem Eintreffen in Delphi saßen die Inspektoren gerade beim Essen.
Vor dem Fenster ihres Esszimmers kollabierten die Hungernden, doch Colonel Hogrove und Captain Pimrose gewährten keine Hilfe und schickten die Wartenden wieder fort, ohne sie überhaupt angehört zu haben. Die Skelettprozession kehrte um. Unterwegs starben die völlig entkräfteten Männer, Frauen und Kinder am Wegesrand oder wurden, leicht und kraftlos wie sie waren, vom Sturm in den Doolough-See geweht.
Catherine Dillon, Patt Dillon und Honor Dillon – Mutter, Sohn und Tochter–, Catherine Grady, Mary McHale und James Flynn. Sechs von vierhundert Menschen, die in dieser Nacht ihr Leben verloren. Heute erinnern auf der Strecke zwei steinerne Mahnmale an die Tragödie von 1849. In eines ist ein Zitat von Mahatma Gandhi graviert: "Wie können sich Menschen durch die Demütigung ihrer Mitmenschen geehrt fühlen?"
@https://www.zeit.de/entdecken/reisen/2018-05/doolough-valley-irland-wandern
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Hans-Jürgen Bayer, Michael Bodenstedt, Peter Brandt, Jörg Braukmann, Klaus Brückner, Hans-Jörg Bäuerle, Günter Diez, Friedemann Dittrich, Felix Gadomski, Rainer Hillebrand, Leonhard Huber, Walter Huber, Johann Ilmberger, Thomas Janeck, Matthias Knapp, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Giuseppe Marzulli, Niels Müller-Warmuth, Jörg Nitz, Uta Philipp, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Christoph Seger, Björn Sothmann, Michael Strasser, Konrad Sus, Arjan Veldhuis, Jens Vischer, Benjamin Vogel, Alexander Von Mackensen, Augustin Werner
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Comments
Mit den farbigen Felsen im Vordergrund ein bezauberndes Werk !
LG Jörg
Danke, nicht nur fürs Bild, sondern auch für die Beschreibung dazu.
Aus Irland konnte ich hier nichts beitragen, weil meine Reisezeiten dorthin lange vor der Panoramafotografie lagen, aber erst wenn man sich mit der Geschichte Irlands und auch des nahen Schottlands intensiver auseinandergesetzt hat, bereist man diese beeindruckende Landschaften mit einer tieferen Demut und aus anderer Perspektive ... !!!
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Mein Schwerpunkt lag damals definitiv nicht in der Panorama-Fotografie ;-) aber bei den Bildern von damals ist die ein oder andere Serie schon dabei. Allerdings sind die Abzüge farbtechnisch ziemlich mau. Ich muss mal sehen, was sich noch machen lässt...
LG Werner
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