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Ein bis zweimal jährlich passiere ich dieses Geotop. Leider hatte ich nie Gelegenheit, diesen Farbenrausch, den der Boden hier freigibt, im Bild festzuhalten. Bevor ich nur noch warte, bis die Abendsonne hier zusätzliche Farbakzente setzt, nutzte ich das trübe Wetter dieses Wochenende. Ein blauer Himmel wäre, denke ich, zu viel des Guten.
„Kaum ein anderer Landstrich vereint mehr geologische Strukturen als das Amberg-Sulzbacher Land“, so wirbt ein Flyer für Radtouren entlang der „Goldenen Straße“, dem wichtigsten Handelsweg von Nürnberg nach Prag. An dieser Straße liegt die Sandgrube Gebenbach und gibt einen kleinen Einblick in die Geologie. Hier stehen mit mehreren Zehner Metern Mächtigkeit helle bis weiße, gleichmäßig feinkörnige, nur schwach gebundene Sande des Dogger-Beta an. Entstanden sind die Sande vor ca. 170 Mio Jahren als maritime Ablagerungen. Im Gegensatz zur ansonsten verbreiteten typischen braungelben Ausbildung der Dogger-Eisensandstein enthalten die Sande hier in der Region von Hirschau in der Regel kaum Eisen. In gewaschenen Zustand finden sie Verwendung in der Glasindustrie – daher der Name Glassand. Sie werden aber auch für verschiedene andere technische Zwecke genutzt. Überlagert werden die weißen Quarzsande (Anteil SiO2 > 99 %) von ockerbraun gefärbten Sanden, deren Farbe auf höhere Eisengehalte hinweist. In diesen Schichten finden sich auch faustgroße Knollen aus rotbraunen Eisenerzen. Das Eisen wurde im Laufe der Zeit auch in die tieferen Schichten eingewaschen, wodurch die farbintensiven gebänderten Schichten entstanden sind. Im Abbau wird der ockerfarbene Sand von den wertvolleren weißen Sanden getrennt. Ersterer findet als Baustoff oder Formsand in der Gießerei Verwendung, nur der reinweiße Sand wird als Glassand z.B. in den naheliegenden Flachglaswerken in Weierhammer genutzt. Der Sandstein des braunen Juras wird als Baumaterial in den umliegenden Orten genutzt. Die Sande, die hier in einer Jahresmenge von 450.000 t abgebaut werden, werden wenige Kilometer entfernt liegenden Freihung aufbereitet. Die günstige Lage der Sandgrube an der B299 sorgt für kurze Transportwege. Die Grube selbst ist für Besucher nicht zugänglich. An der Stelle, an der die Bilder entstanden sind, liegt eine landwirtschaftliche Nutzfläche, die unter gebotener Vorsicht betreten werden kann (niedriger Wuchs, in den Fahrspuren gehen). 31 HF-Aufnahmen, 46@18-135 mm (Crop ca. 80 mm KB), f/8, 1/250 s, ISO 200. |
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Comments
PS: Bleibt wohl dann leider nicht unsere Premiere aus dem Sudan. Da müsste mal einer hin...
Wenn man dein Panorama genau betrachtet, sieht man diese Sandgrube sogar.
Ich hoffe, das bringt dich (und andere) weiter.
Herzliche Grüße
Friedemanns Pano umfasst keine 360 °, ist aber nahe dran.
Weil ich erst nur bei meinen 360ern gesucht hatte, vermutete ich die Grube bei Kreuzweiher. Die liegt nördlich genau 6km entfernt vom Oberpfalzturm auf der Platte, von dort gibt es mehrere Aufnahmen von mir.
ihr habt dieses Rätsel gelöst. Wäre sicher schneller gegangen, wenn mir der Fehler mit dem "360er" von Friedemann nicht unterlaufen wäre.
Eine detailierte Beschreibung des Geotops werde ich in den nächsten Tagen einstellen. Leider fehlt mir da momentan etwas die Zeit.
Herzliche Grüße und vielen Dank fürs mitraten.
Dieter
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