Arrival ... where the sun shines bright on Loch Lomond   103413
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Location: Loch Lomond / Scotland (17 m)      by: Hans-Jörg Bäuerle
Area: United Kingdom      Date: 30.05.2018
„By yon bonnie banks and by yon bonnie braes, where the sun shines bright on Loch Lomond. Where me and my true love were ever wont to gae, on the bonnie, bonnie banks of Loch Lomond.”

Nach einer arbeits- und urlaubsbedingten Pause möchte ich eine kleine Panorma-Zeitreise durch die faszinierenden Landschaften Schottlands beginnen. Die Anfahrt war lang und nachdem ich Glasgow, mit über 800.000 Einwohnern die größte schottische Stadt, hinter mir gelassen habe, war das bezaubernde Ufer des Loch Lomond - übrigens mit etwas mehr als 70 km² der größte See Schottlands - für mich die "Ankunft" und nach zuletzt 2012 zugleich Rückkehr in diese geliebte Landschaft ...

Ich kann nur empfehlen zu dieser Geschichte den Song von John McDermott im Hintergrund ablaufen zu lassen, daher für die Interessierten hier vorab der Link:

https://www.youtube.com/watch?v=MjNwsTbixbc

Der Bergwanderer verbindet Loch Lomond intuitiv mit dem 974m hohen Munro - Bezeichnung für Berge über 3.000 ft (914,4m) - des Ben Lomond, von dem Markus Schwendimann im Jahr 2013 ein hervorragendes Panorama eingestellt hat - siehe #14060, bzw. den Umgebungspanoramen. Für die Schotten ist Loch Lomond mit dem eingangs gewählten Liedtext "By Yon Bonnie Banks" zur Legende geworden, verbindet sie doch die Schönheit und Tragik vom Loch Lomond und zugleich auch der Geschichte Schottlands mit seinem Streben nach Unabhängigkeit und Eigenständigkeit bis in die heutige Zeit hinein ...

Der Legende nach heißt es, dass der Soldat Donald McDonald von den McDonalds von Keppoch das Lied einst für seine geliebte Moira geschrieben hat, nach der er sich schmerzlich sehnte und mit der er nie wieder vereint sein würde. Im Refrain heißt es ... „me and my true love will never meet again On the bonnie, bonnie banks of Loch Lomond.”

Als Donald dieses Lied schrieb, saß er in Carlisle Castle und wartete auf seine Hinrichtung. Er hatte im letzten Jakobitenaufstand für Bonnie Prince Charles gekämpft, dessen Armee den Engländern 1746 in Culloden unterlag. Die Highlander, die die grausame Schlacht überlebten, wurden anschließend gejagt, viele von ihnen gefangen genommen und getötet. Donald McDonald of Keppoch soll einer von ihnen gewesen sein. Während er in einer englischen Burg auf seine Hinrichtung wartete, erhielt sein Kamerad die Freiheit. So sind auch die ersten beiden Zeilen des Refrains zu erklären – „Oh ye'll take the high road and I'll take the low road, and I'll be in Scotland afore ye“ – McDonald sehnt sich nach Schottland und dem Loch Lomond, den er lebend nie wieder sehen wird und an dem er einst glückliche Stunden mit seiner Liebsten verbrachte. Nur als Toter, auf der „low road“ darf er noch einmal an den Ort seines Sehnens zurückkehren.

Und so liegt über dem Loch Lomond in all seiner Schönheit auch eine Tragik - eine Tragik, die der Geschichte von Schottland innewohnt, und die nur wenige unberührt lassen kann. Für die Schotten ist der Loch Lomond mit diesem Lied zu einem Symbol geworden, zu einem Symbol für die tiefe Liebe zu ihrem Land und zu seinen Naturschönheiten. Zugleich ist er aber auch als Symbol für die Trauer um die Niederlage zu verstehen. Mit der Schlacht bei Culloden zerschlugen sich die Hoffnungen auf ein unabhängiges Schottland für weitere 250 Jahre. In der Folgezeit wurden die uralten Clanstrukturen gesprengt, Tartan, Kilt und Dudelsack verboten und die schottische Kultur an den Rand des Untergangs gedrängt ...

(Quellen: diverse Reiseführer, zusammengefasst auch in www.mystisches-england.de)



Nikon D500, AF-S Nikkor VR 16-85mm - 7 QF-Aufnahmen, freihand
Blende: f/11
Belichtung: 1/320
ISO: 100
Brennweite: 18mm (27mm KB)
LR 6, PTGui, IrfanView

Comments

Ich hatte mich schon gefragt, wo du bleibst...
Enorm und sehr interessant was an Geschichte in dieser Landschaft steckt.
2018/06/11 15:00 , Steffen Minack
Solche Motive sehe ich immer gern, besonders mit so schönen Wolken.
2018/06/11 19:20 , Friedemann Dittrich
It never rains... 
Oh, Du warst in diesen sonnigen Wochen da oben? Da werde ich ja ein bisschen neidisch und freu mich auf Deine Serie. Hatte aus verschiedenen Quellen von immer blauem Himmel, großer Trockenheit und steigender Brandgefahr sowie der Sehnsucht nach Regen gelesen. VG Martin
2018/06/11 19:31 , Martin Kraus
A classic myth. Looking forward to your - I guess - many panos from the trip. LG Jan.
2018/06/11 22:21 , Jan Lindgaard Rasmussen
Schönes, ruhiges Panorama!
VG, Danko.
2018/06/11 22:24 , Danko Rihter
I see you're back in Scotland.
2018/06/11 22:49 , Giuseppe Marzulli
Schön, dass du das Bild noch zusätzlich mit einer - wenn auch sehr tragischen - Geschichte garniert hast. Freue mich schon auf weitere Eindrücke, das Wetter hat ja sauber mitgespielt und die Appetithappen auf FB waren bereits sehr vielversprechend!
2018/06/12 09:08 , Jens Vischer
So jetzt gehts los.. sehr interessanter Start!

LG Seb
2018/06/12 10:38 , Sebastian Becher
Ich kann mir vorstellen, daß diese Landschaft und das Wetter Dich die Beschwerden der langen Anreise vergessen ließen.
2018/06/14 14:07 , Heinz Höra
Ein äußerst vielversprechender Beginn von Deiner Reise. Und wenn das Wetter so gut war, wie Martin meint, dann steht uns bestimmt eine erstklassige und lange Fortsetzung bevor.
LG Jörg
2018/06/16 21:09 , Jörg Nitz

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Hans-Jörg Bäuerle

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