Mit der Rundumsicht vom Aschaffenburger Schlossplatz will ich die Trilogie mit Panoramaaufnahmen der Stadt am Untermain abschließen.
Der Platz vor dem Schloss Johannisburg, dessen Südturm gerade restauriert wird, ist, denke ich, typisch für die Innenstädte des Nachkriegsdeutschlands. Aschaffenburg war als strategisches Ziel 20 Luftangriffen ausgesetzt. Zum Kriegsende wurde die Stadt von den Nazis als Festung angesehen, die es mit allen Mitteln zu halten galt. Erneutes Artilleriefeuer zerstörte das, was die Zeit vorher überdauert hat. Selbst die massiven Mauern des Schlosses konnten dem nicht stand halten. Es blieb, wie in vielen Städten, eine Trümmerwüste.
In den Nachkriegsjahren wurde das historische Monument der Johannisburg gesichert. Der Renaissancebau aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, Zweitresidenz der mainzer Erzbischöffe, wurde erst 1964 wieder hergestellt. Die Kosten in Höhe von rund 20 Millionen Mark leerten das Stadtsäckel.
Zu kostenintensiv, zu schwierig war es, den ganzen Platz wieder herzustellen. Nachkriegsarchitektur machte sich breit, Funktionaliät vor Schönheit, Schnelligkeit vor Stil. Moderne Materialien, aber nichts fürs Auge.
Von daher sollen uns, denke ich, diese Stadtbilder auch immer an das erinnern, was war.
In der Hoffnung, dass wir daraus lernen.
20 HF-RAWs, handgehalten, f/7.1, 1/60 s, 18 mm APS-C (24 mm KB), ISO 800. LR6 + Hugin. Aufgenommen um 21:00 Uhr.
Hans-Jürgen Bayer, Jörg Braukmann, Hans-Jörg Bäuerle, Leonhard Huber, Walter Huber, Heinz Höra, Franz Kerscher, Martin Kraus, Steffen Minack, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Silas S, Werner Schelberger, Björn Sothmann, Jens Vischer
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Comments
Ich finde es sehr anerkennenswert, daß Du auf die Zerstörungen im 2. Weltkrieg hinweist. Die meisten können sich das gar nicht vorstellen, was nach dem Krieg los gewesen ist. Und die meisten wollen das auch nicht, in der alten Bundesrepublik, wo die Schuldigen so gut wie nicht belangt wurden sondern sogar weiter wirken konnten, sowieso nicht.
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