Auf dem größten Platz in Lissabon befand sich ursprünglich das Paço da Ribeira, das königliche Uferschloss, das 1755 durch ein schweres Erdbeben, den darauf folgenden Tsunami und ein gewaltiges Feuer mitsamt der gesamten Baixa, der Unterstadt, zerstört wurde. Unter der Regentschaft Josés I. (Reiterstatue mitten auf dem Platz) beschloss der Marquês de Pombal daraufhin ein großes, städtisches Wiederaufbau- und Umbauprogramm. Der Arco da Rua Augusta bildet seitdem den Eingang zur neuen schachbrettartigen Baixa Pombalina. Heute sind die Gebäude im westlichen und nördlichen Teil des Platzes hauptsächlich von Ministerien und Ämtern belegt.
In den Arkaden ist das älteste Café der Stadt untergebracht. Das Martinho da Arcada existiert seit 1782. Der Schriftsteller Fernando Pessoa war hier Stammgast und schrieb von seinem Tisch aus Weltliteratur.
Historisch gesehen war dieser Platz schon immer ein Mittelpunkt Portugals. Im Februar 1908 wurden an der nordöstlichen Ecke des Platzes der König Dom Carlos und seinen Sohn Luís Filipe auf offener Straße von republikanischen Attentätern erschossen. Der Tag ging als Lissaboner Blutabend in die Geschichte ein.
In Verlängerung dieser Ecke befindet sich heute der Tejo-Fährenterminal Terreiro do Paço. Südlich davon am Cais das Colunas ("Kai der Säulen") gleitet der Praça do Comércio in den Tejo und am südwestlichen Horizont ist die Ponte (#23358) zu sehen. Hier spürt man die Ferne - die Sehnsucht nach dem Meer - die portugiesischste aller Gefühle, die Saudade.
Sony 7MII, Sony 4/24-105, @34mm, 29 HF, f8, 1/100s, ISO 100, Stativ/NPA, Gestitcht mit PTGui Pro
Hans-Jürgen Bayer, Sebastian Becher, Jörg Braukmann, Hans-Jörg Bäuerle, LUIS GONGORA, Leonhard Huber, Walter Huber, Johann Ilmberger, Franz Kerscher, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Giuseppe Marzulli, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Patrick Runggaldier, Chris Rüger, Arne Rönsch, Christoph Seger, Björn Sothmann, Markus Ulmer, Jens Vischer
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Comments
Very beautifull.
Großes Lob für den knappen, doch informativen Text.
Herzliche Grüße,
Dieter
Vielen Dank für das Feedback, das mich zu diesem Panorama sehr gefreut hat!
Beim Blick auf die eingestellten Panoramen dann wieder einmal festgestellt, wie die Zeit vergeht...
LG Jörg
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Den Schnitt (Beginn des Panos) hätte ich vermutlich zwischen Sonne und 1.Lichtmast gesetzt - also das Pano mit der Sonne enden lassen.
Herzlichst Christoph
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