Alte Burgauer Brücke und Burgauer Wehr   43344
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1 Auslauf der Wehrsteuereinrichtung
2 Saalemitbringsel
3 Straßenbahnhaltestelle
4 Burgauer Felsen
5 HKW Winzerla
6 Flößerstube und Biergarten
7 Teil der Burgauer Mühle
8 Burgauer Mühle im Umbau zu Wohnzwecken
9 Wasserkraftwerk Burgau
10 KERNBERGE
11 Richtung Lobeda-Altstadt

Details

Location: Jena-Burgau, Ostufer der Saale (145 m)      by: Wolfgang Bremer
Area: Germany      Date: 04.05.2015
Samstag ist's, worauf wir zielen,
Sonntag rutscht man auf das Land;
Zwätzen, Burgau, Schneidemühlen
Sind uns alle wohlbekannt.

So schreibt es in ''Die Lustigen von Weimar'' unser großer Geheimrat Goethe, und laut Eckermann war er weiterhin überzeugt, zu Mittag in Burgau ''finden wir auf jeden Fall einen guten Fisch, den man sieden oder braten mag''. Daß er Burgau kannte, dürfte mit der Steinbogenbrücke zu tun haben, für die er als Verkehrsminister des Staatchens Sachsen-Weimar-Eisenach zuständig war und die zu seinen Zeiten schon ein alter Bau war. Wie bei der flußabwärts auf Höhe Jena gelegenen Camsdorfer Brücke wird die Errichtung einer hölzernen Querung zum Ersatz der Saalefurt den Herren von Lobdeburg anzurechnen sein, ein Adelsgeschlecht mit Wurzeln in Mittelfranken, das ab Mitte des 12. Jahrhunderts in Ostthüringen ansässig wird und den mittelalterlichen Landesausbau an Saale und Weißer Elster wesentlich vorangetrieben hat. Die Bauzeit der Holzbrücke ist nicht überliefert, aber für die Zeit von 1481 bis 1544 ist der phasenweise Umbau in eine steinerne Brücke beurkundet. Zur heutigen Form hat letzlich Folgendes geführt: der teilweise Neubau nach Zerstörungen im 30jährigen Krieg, der Abriß des westlichen Bogens 1911 im Zuge des Baus des Wasserkraftwerkes der Firma Carl Zeiss, Anpassungen an geänderte Verkehrserfordernisse zu Beginn des Automobilzeitalters, die Sprengung der drei mittleren Bögen Anfang April 1945, die folgende teils prekäre Wiedernutzbarmachung mit hölzernen Provisorien auf den steinernen Pfeilerstümpfen, der Einspruch des Amtes für Denkmalpflege Halle/Saale gegen Abrisspläne von 1961, die Eintragung in die Denkmalliste 1980, das Ende des Holzlückenschlusses 1981 durch ein losgerissenes Ponton für Bauarbeiten am Wehr, welches einen der Pfeiler massiv beschädigt hatte, danach der einsetzende Verfall der nunmehr ernsthaft ruinierten und nicht mehr nutzbaren Brücke. Reparaturen unterblieben aus Materialmangel und weil die Nachkriegszeit längst ein regelrechtes System moderner Brücken in der Nachbarschaft hatte entstehen lassen. Maßnahmen an der Ruine beschränkten sich auf Instandhaltung von Absperrungen und das Mindeste zur Verkehrssicherung. 1992 schließlich gründeten Burgauer und Jenaer Enthusiasten einen Verein zur Rettung der alten Burgauer Brücke, dem bis zur Verkehrsfreigabe 2004 das Mammutunternehmen gelang, den Wiederaufbau technisch und finanziell zu organisieren - ein Bravourstück bürgerlichen Engagements. Mit zahlreichen Brückenfesten während der Aufbaujahre jeweils am 3. Oktober hat der Verein zudem das vergessene Bauwerk wieder bekannt gemacht, heute gibt es sogar eine Straßenbahnhaltestelle, die nach der Brücke heißt: mit dem Wermutstropfen, daß für die Trasse der alte Burgauer Gasthof ''Wasserelse'' weichen mußte.
Ich hoffe, veränderter Standpunkt und umfassenderer Blickwinkel rechtfertigen die Ähnlichkeit des Motivs mit Nr. 16750.
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Summary: A wooden bridge from medieval times between the former independent town Lobeda and the village Burgau, today both parts of the city Jena, was replaced step by step with a stone bridge from 1481 to 1544. After a long history with ups, downs and changes the three middle arches were exploded by rests of german Wehrmacht in April 1945. Opposition from conservationists could prevent the complete demolition in 1961, but a real reconstruction began only 1992 with an association of activists from Burgau and Jena, which could catch the goal to preserve a nice and important building.
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Kamera : Olympus VR-320
Bilder : 5x JPG QF freihand
Brennweite: 5,3 / 30
Blende : F8,8
Belichtung: 1/800 bis 1/320 bei ISO 200
Software : Hugin, Gimp, IrfanView

Comments

Eine gute Ergänzung zu deinem Spitzenreiter. Das Wehr bemerkt man dort kaum und die interessanten historischen Infos hätten dort weniger gepasst.
2015/06/29 18:29 , Jörg Braukmann
Sehr schön
2015/06/29 18:41 , Thomas Janeck
Very interesting.
2015/06/30 00:57 , Giuseppe Marzulli
Danke für die Fortbildung im Fach "Heimatkunde" ... die landschaftlich sehr schön gelegene Brücke scheint ein Lieblingsplätzchen von Dir zu sein!

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
2015/07/02 19:59 , Hans-Jörg Bäuerle

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Wolfgang Bremer

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