Forschungscampus Beutenberg   103640
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Details

Location: Jena, Beutenberg, Südhang Ammerbacher Platte (240 m)      by: Wolfgang Bremer
Area: Germany      Date: 15.06.2014
Links der Saale springt in Jenas Süden die Ammerbacher Platte zungenförmig ins Tal vor. Vermutlich weil in alten Zeiten die Imker der großen Gemeindeflur von Ammerbach ihre Bienenbeuten hier stehen hatten, zwischen Weiden und Wäldern, Feldern und Weinbergen, heißt das Gelände der Beutenberg. Punkt hier siedelte der Bakteriologe Hans Knöll im Jahre 1953 das erste Institut an, eines der Ergebnisse aus seiner Arbeit am bakteriologischen Labor des Jenaer Glaswerkes. Dort hatte er 1942 die früheste großtechnische Herstellung von Penicillin auf dem europäischen Festland zustande gebracht, was nach dem Krieg zur Ausgründung des bekannten Betriebes VEB Jenapharm führte. Das Institut auf dem Beutenberg wurde unter Federführung der Deutschen Akademie der Wissenschaften (ab 1972 Akademie der Wissenschaften der DDR) über die Jahrzehnte zum wichtigsten biowissenschaftlichen Forschungszentrum der DDR ausgebaut. Weil schon 1982 zudem ein erstes physikalisches Institut dazukam, entstand nach 1990 auf Anregung des Wissenschaftsrats ein interdisziplinäres Forschungszentrum. In den dreizehn derzeit gelisteten Einzeleinrichtungen oder Unternehmen sind 2300 Mitarbeiter mit verschiedensten aktuellen Problemen und Zukunftsfragen beschäftigt. (Quelle: Wikipedia)

Im Laufe des Sommers 2014 vermeldeten unsere Lokalgazetten den Wunsch des inzwischen eher ehemaligen Thüringer Kultusministers Matschie (SPD), daß der Forschungsstandort Jena in nächster Zeit gleichziehen möge mit Zentren wie Göttingen, Tübingen oder Heidelberg. Ein schönes Ziel, das bei mir aber eine ernstgemeinte Frage aufwirft: Wie vergleicht man Forschung und Forschungsstandorte? Anzahl der Professoren? Gesamtquadratmeter aller Laborflächen? Menge der eingeworbenen Projektgelder aus öffentlicher Hand und Privatwirtschaft? Anzahl der Veröffentlichungen in der Presse? Anzahl der Auftritte von Forschern in Funk und Fernsehen? Die Liste ließe sich verlängern... Braucht man am Ende noch ein 'Institut für Vergleichende Forschungsvergleichsforschung'? Aber zurück zum Kern der Frage: Gibt es bei uns jemanden, der über so etwas Bescheid weiß?

Kamera : Olympus VR-320
Bilder : 12 JPG QF mit Stativ
Brennweite: 10 / 57
Blende : F11,0
Belichtung: 1/500 bis 1/800
Software : Hugin, Panoramastudio zum Anstückeln von Vordergrundbereichen, IrfanView

Comments

Prinzipiell sind ja Stadtansichten nicht so mein Fall, hier noch dazu mit dem typischen Baustil unserer Technikära im Vordergrund, aber die schöne Umrahmung und vor allem der reiche Informationsgehalt sind mir doch die Sterne wert. Deine Schlussfrage kann ich nicht beantworten, hätte aber meinerseits eine Frage: Kann es denn sein, dass in Jena schon im Juni die Getreideernte eingebracht war? LG Wilfried
2014/10/22 13:08 , Wilfried Malz
Sehr schön
2014/10/22 17:11 , Thomas Janeck
Auch ich bin nicht dazu auserkoren Deine Frage zu beantworten, lieber Wolfgang! Aber ein wunderschönes und informatives Panorama ist Dir hier gelungen - und da "klinke" ich mich doch gerne mit diesem Kommentar ein ;-)

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
2014/10/22 18:23 , Hans-Jörg Bäuerle
Hallo Wolfgang,
in Deutschland wird die Bewertung und Evaluierung von Forschung und Forschungseinrichtungen durch den Wissenschaftsrat koordiniert, den Du in Deiner Beschreibung ja schon erwähnt hast.
Dabei hat sich das sogenannte peer review-Verfahren eingebürgert, bei dem die Begutachtung einer Einrichtung bzw. eines Forschungsvorhabens durch einschlägige FachwissenschaftlerInnen erfolgt (also durch Menschen, die mit der Thematik vertraut sind!).
Neben der Bewertung von bereits durchgeführter Forschung spielt auch häufig das Zukunftspotenzial für die Begutachtung eine wichtige Rolle.
Übrigens werden nicht nur Universitäten und Fachhochschulen hierzulande durch den Wissenschaftsrat evaluiert sondern auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (so z.B. Forschungsgesellschaften wie Helmholtz und Fraunhofer, aber auch die Ressortforschung der Ministerien des Bundes).
Es ist ein ziemlich mühseliges Verfahren und glaub' mir für denjenigen der evaluiert wird auch sehr nervenaufreibend und zeitaufwändig, aber scheinbar sehr effektiv, weil es dadurch gelingt Stärken und Schwächen von Forschungseinrichtungen gezielt herauszuarbeiten.
Indirekt hat eine Evaluierung natürlich auch einen Einfluss auf die Vergabe von Forschungsgeldern.
Aber das würde den Rahmen jetzt komplett sprengen und dies zu diskutieren wäre vollkommen OffTopic. Ich hoffe aber dennoch, dass Deine Frage damit einigermaßen beantwortet ist.

Herzliche Grüße, Matthias.
2014/10/22 21:42 , Matthias Stoffels
Matthias, sehr interessant. Ich hoffe doch aber, das geschilderte Verfahren ist nicht "scheinbar" sondern vielmehr anscheinend sehr effektiv. ;-) LG Arno
2014/10/22 22:53 , Arno Bruckardt
@Arno
...davon gehen wir doch mal aus ;-).
Herzliche Grüße, Matthias.
2014/10/22 23:33 , Matthias Stoffels
Dankeschön für die Reaktionen! 
@ Matthias: Gestolpert war ich wohl über den Begriff Wissenschaftsrat, habe aber fatalerweise unterlassen, dazu weiter nachzulesen. Das ist inzwischen nachgeholt, aber es hatte sich mir schon aus Deiner Schilderung eine Vorstellung zusammengesetzt, so daß ich sagen würde: Ich bin ungefähr im Bilde zu meiner Frage. Besten Dank!

@ Wilfried: Man forscht zwar am Beutenberg auch zu Themen der Pflanzenökologie, aber den Erntetermin so weit vorzuziehen ist da nicht das Ziel. Wir sehen nämlich gar keine Getreideäcker, womöglich wären Getreidebau und vor allem -ernte zu staubig für den Institutsbetrieb. Wie man an den gleichfarbigen Wöllnitzer Wiesen und um die Siedlung Hahnengrund sieht, es sind gerade gemähte Grünlandflächen, die in der hohen Junisonne verbrannt sind bei dem kurzen Schnitt. Ich habe mal etliche Jahre fast in Sichtweite dieses Südhanges gewohnt und kann mich an regelrechten Feldbau nicht erinnern.

Es grüßt Wolfgang
2014/10/24 00:02 , Wolfgang Bremer
Very interesting.
2014/10/26 00:47 , Giuseppe Marzulli
Wahrlich, sehr interessant. Ich staune immer wieder drüber, wie schön die Stadt von den Hügeln eingefaßt wird und welche Steilabfälle einge dieser Hügel haben. Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich noch nie in Jena war, ausgenommen dieser Tankstopp in Lobeda, von dem ich schon berichtete.
Wie ich sehe, ist das Panoramabild wieder schön zusammengestrickt, trotz oder wegen dieser besonderen Vorgehensweise des Verwendens eines zusätzlichen Stitchers. Ich stückele fehlende Bereiche immer in Photoshop hinzu. Das müßte genau so mit Gimp gehen.
2014/10/26 13:13 , Heinz Höra
Zu Forschungsstandorten kann ich nichts sagen. Den Aufnahmestandort finde ich aber gut gewählt. Industrieanlagen so in den Mittelpunkt zu rücken ist ein Wagnis, das hier als Kontrast zur ländlichen Umgebung mit den Bergen sehr gelungen ist. Auf mich wirkt Jena hier als eine Stadt mit hoher Lebensqualität.
2014/11/07 21:52 , Jörg Braukmann

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Wolfgang Bremer

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