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"In the Great Hall"
Here we are in the Great Hall of Oslo's town hall, which serves as the venue for major functions, including the Nobel Peace Prize award ceremony. We see the upper floor with a part of several artworks describing the life and history of the country. Henrik Sørensen's oil painting entitled 'Work. Administration. Celebration.' adorns the City Hall's south wall. The north wall portrays Norwegian working life from drifting fish nets to the forests in the east, by Alf Rolfsen. ----------------------------------------------------------------------------- Wir befinden uns in der großen Halle des Osloer Rathauses, in der jährlich die Zeremonie zur Verleihung der Friedensnobelpreises stattfindet. Wenn keine offiziellen Veranstaltungen stattfinden, ist der Zugang tagsüber für alle frei. Die Halle, von der wir hier nur die obere Etage sehen, wird von großformatigen Kunstwerken beherrscht, die das Land und seine Bewohner darstellen. In Gänze sehen wir hier: Die Nordwand schmückt das 24 x 12 m große Gemälde "Folket i arbeid og fest" von Alf Rolfsen. Die Südwand zeigt das Gemälde "Arbeid. Administrasjon. Fest." von Henrik Sørensen. ----------------------------------------------------------------------------- 15 QF (Landscape), Sony A37 @16 mm (24 mm KB), f4.0, 1/125, ISO 400-2000. Hugin 2014 RC1 + Gimp + Paint.NET. Blickwinkel ca. 360° x 120°, Projektion: Sphärisch (Equirectangular). Für Wolfgang zur Info: JPG 99%.
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Kommentare
Schön und gut gemacht.
lG,
Jörg E.
Mir selbst war ein ähnlicher Gedanke auch gekommen, wobei ich mich vor Ort mehr noch an die völkische Kunst der Nazizeit erinnert fühlte. Was vielleicht ungerecht sein mag, doch die künstlerischen Stilmittel scheinen mir in beiden Fällen und auch hier sehr ähnlich zu sein. (Sage ich als absoluter Laie in Sachen Kunst.)
Wie an anderer Stelle schon angedeutet, ist das Osloer Rathaus in der Zeit von 1931 bis 1950 entstanden; ein Wettbewerb zur künstlerischen Ausgestaltung fand 1936 statt. Das Ganze in einem Land, das erst kurz zuvor (1905) seine Souveränität wiedererlangt hatte und noch nach seiner Identität suchte. Im Mittelpunkt sollte "das Volk" von Norwegen stehen, und alle Ausführenden und Materialien sollten aus dem Land stammen. Dass bei solchen politischen Vorgaben dann auch etwas naives Völkisches herauskommt, das auch dem Gröfaz und einem Ehepaar Honecker gefallen könnte, ist wohl unvermeidbar. Meiner Ansicht fehlt hier dann aber doch das heroische Element.
Heute wird das Rathaus insgesamt gerne "als großartiger Ausdruck des ... künstlerischen und architektonischen Schaffens aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts" (Zitat aus einem Flyer) angesehen.
VG Arno
Herzliche Grüße, Matthias.
Was sieht man nun nach der ersten Irritation?
Die Nordseite: Ein Fischer wendet sich seinem Netz zu. Ein Landwirt prüft eine einzige Handvoll Korn. Ein Arbeiter hat seinen Hammer wohl fest im Griff, aber er lässt ihn am langen Arm herabhängen. Das sind keine Leute, die erobern wollen oder die der ganzen Welt die Vorteile des Gemeinschaftseigentums vorführen. Es sind tätige Menschen besonnen bei Werke, jeder für sich und durch die Gestaltung aber aufeinander bezogen.
Die Südseite: Wirkt auf mich wie ein Abbild des gesellschaftlichen Lebens ganz allgemein, verschiedenste Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung in alltäglich oder festlich scheinenden Situationen. Der Personenfries im unteren Drittel erinnert mich sehr an den Stil von Edvard Munch und betont das Bürgerliche. Das Kind im Zentrum des Ganzen hat Eltern, die einzig dafür dazusein scheinen, es ins Leben zu heben: Der Vater ist kein Soldat, die Mutter keine klassenbewußte Volksschullehrerin.
Vielleicht ist es dem Abstand geschuldet, aber ich finde auch nach langem Hinsehen beide Bilder regelrecht ideologiefrei; sogar religiöse Andeutungen fehlen. Damit dürften die Darstellungen so gar nicht nach dem Geschmack von 'Weltverbesserern' sein.
Ich sehe hier vielmehr den Wunsch dargestellt, das norwegische Volk möge sich im neuen Staat versammeln hinter der Idee des nationalromantischen Humanismus. Meiner Meinung nach der einzige Ismus, den die Gemälde transportieren, und nicht der schlechteste.
Die Wahl der Stilmittel zu kommentieren fällt mir schwerer; ich bin auch nur Laie und schreibe, was ich denke. Daß aber bei aller Komplexität der Gestaltung an diesen Ort etwas Plakatives - wohlgemerkt nicht Naives - gehört, liegt auf der Hand. Und den Spagat haben die beiden Erschaffer geleistet: Zwischen würdiger Schmückung des Raums und ''Bilderbibel der Demokratie''.
Bei Arno müssen wir uns bedanken fürs qualitätvolle Nahebringen dieser Werke mittels des seltenen Innenpanoramas!
Es grüßt Wolfgang
Es war wohltuend zu erfahren, daß es hier auch Kollegen mit eigenen, humanistischen Ansichten gibt.
PS: Eine sehr schätzenswerte Tat von Arno ist, daß er dieses Panoramabild erstellt und gezeigt hat.
Die Nordseite erinnert nicht nur vom Motiv, sondern auch stilistisch stark an den Sozialistischen Realismus. Allerdings werden die Arbeiter nicht in heroischen Posen dargestellt, sondern "einfach nur" bei Ausübung ihrer Tätigkeit. Daher ist zu hoffen und anzunehmen, dass dieses Bild nicht wie sonst bei dieser Stilrichtung, zu sehr ideologisch begründet ist. Die Person über der Tür rechts passt nicht zu den anderen. Ist es eine Persönlichkeit ggf. aus der Arbeiterbewegung, die hier dargestellt wird?
Familie, Kinder, Tanz und Handel symbolisieren für mich auf der Südseite eine typisch bürgerliche Gesellschaft. Am rechten Rand ist auch eine uniformierte Person zu sehen, wobei es sich wohl nicht um einen Soldat handelt. Überragt wird das Ganze von einem antik wirkenden Szenario mit Harfenspieler und Flötenspieler(?). Hier gilt Gleiches wie beim gegenüberliegenden Werk; ideologiefrei scheint es mir auch nicht entstanden zu sein.
Warum Bürgertum und Arbeiterschaft nicht miteinander sondern gegenüber, ggf. also gegeneinander dargestellt wurden, würde mich interessieren. Vielleicht weiß jemand mehr zur Entstehungsgeschichte. Bei Gelegenheit werde ich schauen, was ich im Netz dazu finde.
Auch wenn jedes Bild für sich gesehen friedvoll und harmonisch wirkt, bin ich nicht sicher, ob beide Werke insgesamt nicht eher die Wirkung eines "Gegeneinanders" erzeugen.
P.S.: Lieber wäre es mir natürlich, wenn Wolfgang mit seiner Interpretation richtig liegt.
Ich schließe mich dem Dank an Dich Arno - und den wertvollen Kommentaren, insbesondere zuletzt von Wolfgang und Heinz zu 100% an!
Herzlichst
Hans-Jörg
NB:
... und auch Dir - Jörg N. - danke für Deinen soeben eingestellten Beitrag, nachdem ich gerade selbst zeitgleich einen Kommentar verfasst habe!
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