Fast alle Jahrhunderte haben es besser gemeint mit Merseburg als das 20. Seit Anfang des 21. verstellt die übliche Investorenarchitektur den eigentlich individuellen Teil der Silhouette derart, daß sich eine Aufnahme von diesem Standort in der Tat als Ratespiel angeboten hatte.
Merseburg hat eine lange Geschichte hinter sich: Anfang des 10. Jh. Königshof unter König Heinrich I., unter seinem Sohn Otto I. Gründung eines Bistums auf ein Gelübde hin, falls die Schlacht auf dem Lechfeld (955) siegreich ausgeht, vom Wiener Kongress 1815 bis 1918 Regierungssitz der Provinz Sachsen des Königreichs Preußen, ab den 30er Jahren förmlich eingeklemmt zwischen die Chemiestandorte Leuna und Buna als Industiestadt, im Dezember 1944 der Stadtkern großflächig zerstört bei Bombenangriffen, zusammen mit Bitterfeld/Wolfen einer der Hauptstandorte der Chemieindustrie der DDR, konzeptlos scheinender Wiederaufbau der Stadt, nach 1990 offensichtlich mit gleichem Ungeschick nur punktuell fortgesetzt.
Ist noch ein böser Witz aus der Wiedervereiningungszeit gefällig? Als sich abzeichnete, daß mit Beitritt der DDR zur BRD auch strenge Umweltrichtlinien gelten werden, soll die Kreisverwaltung erwogen haben, sämtliche Friedhöfe zu schließen. Weil ja jemand, der hier gelebt hat, nicht mehr einfach begraben werden dürfe, sondern nun zum Sondermüll gehört...
(Ich hatte gewarnt, daß es ein böser Witz wird.)
Kamera : Olympus VR-320
Bilder : 7x QF freihand
Brennweite: 19,6 / 111
Blende : 14,0
Belichtung: 1/400
Software : Hugin, Gimp, IrfanView
|
|
Comments
LG Jörg
Es grüßt Wolfgang
Leave a comment