Noch vor 20 Jahren war das ein häufiger Anblick in der Frankenalb. Dann war plötzlich Bärlauch "in", und es kamen immer mehr private, aber vor allem auch kommerzielle Sammler für die Märkte im Großraum Nürnberg. Leicht erreichbare Bärlauchwälder wurden Jahr für Jahr ratzekahl ausgeräumt. Dabei verschwand letztlich nicht nur der Bärlauch, sondern auch geschützte Pflanzen wie Märzenbecher, Gelber Eisenhut und Türkenbund. Heute wächst dort nur noch Giersch.
Das hier gezeigte Vorkommen liegt am Albtrauf im Quellhorizont des Ornatentons. Zwar führt ein markierter Wanderweg vorbei, aber man kann nicht mit dem Auto nahe hin kommen, sondern muss einen längeren Anmarsch auf teilweise steilem, beschwerlichem Pfad auf sich nehmen, so dass es wenigstens nicht für die Profisammler in Frage kommt und vielleicht kommenden Generationen erhalten bleibt. Übrigens blüht auch hier vor dem Bärlauchaustrieb der Märzenbecher.
8 QF-Aufnahmen, Brennweite ca. 100mm KB, 1/36 - 1/64 sec, f 4,8.
Sebastian Becher, Wolfgang Bremer, Hans-Jörg Bäuerle, Friedemann Dittrich, Gerhard Eidenberger, Heinz Höra, Thomas Janeck, Martin Kraus, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Christoph Seger, Matthias Stoffels, Jens Vischer
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Comments
Herzlichst Christoph
PS: Vielleicht sollte man die "sehr leichte" Verwechselbarkeit von Maiglöckchen und Bärlauch mehr thematisieren - dann sollte das mit der Wildsammlung weniger werden :-))
Sehr fein sind für mich hier auch die Strukturen der Bäume! Einfach ganz toll gemacht ... weiter so!
Herzliche Grüße
Hans-Jörg
Ironie beiseite: Moden kommen und gehen, aber die verarmten Biotope bleiben. Genauso bedauerlich ist bei Deinem Bild, daß es noch keine Aromapanoramas gibt.
Wolfgang
@Wolfgang: Du hast es krass ausgedrückt. Leute, die sich für ihren Privatbedarf etwas aus der Natur holen, sei es auch einmal eine geschützte Pflanze pflücken oder ausgraben, machen eigentlich nicht so viel kaputt wie diejenigen, die mit der Natur Geld verdienen wollen. Prinzipiell gehört natürlich dazu auch die Land- und Forstwirtschaft, auf die wir andererseits aber auch angewiesen sind. Ich sehe halt leider, dass, obwohl Naturschutz seit Jahrzehnten in aller Munde ist, immer wieder Biotope grund- und gedankenlos zerstört werden.
Dank und Gruß auch an alle anderen Betrachter und Bewerter! Wilfried
LG Seb
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