.. hat sich Dresden nunmehr aus der Asche erhoben. Das war mein stärkster und unmittelbarster Eindruck wie ich mitten in der Nacht halbwegs orientierungslos vom Altmarkt kommend und an den aufgerissenen Kellern des Quartier 6 vorbei dem Luther gegenüber stehe und an ihm vorbei ungläubig auf die hell erleuchtete Frauenkirche starre. Die kommenden Tage beruflich doch ein wenig gefordert sind mir eher die Tagesrandzeiten geblieben meine Eindrucke zu vertiefen. Dies ist eines der dabei entstandenen Bilder - rund 10-15 Minuten hat die Sonne es geschafft zwischen Morgennebel und tiefhängender Bewölkung mir einen goldenen Morgen zu bescheren.
Ich entschuldige mich bei allen Kollegen aus Dresden und Umgebung, die ich leider nicht sehen / treffen / besuchen konnte. Es war einfach zu wenig Zeit - es war aber schön in der Stadt, in der ich eigentlich mit meinem Bild kaum mehr was zu den dutzenden Bildern hinzusetzten kann. Verzeiht es mir und seht es als eine persönliche Erinnerungsstütze.
Technisches: 07:40 MEZ, Canon 550D.
34 HF Bilder bei 70 mm mit f/5.6, rund 1/320, ISO 100.
DPP, Hugin, PS, Gimp.
Pedrotti Alberto, Hans-Jürgen Bayer, Jörg Braukmann, Arno Bruckardt, Hans-Jörg Bäuerle, Jörg Engelhardt, Velten Feurich, LUIS GONGORA, Heinz Höra, Thomas Janeck, Olaf Kleditzsch, Martin Kraus, Wilfried Kristes, Giuseppe Marzulli, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Arne Rönsch, Walter Schmidt, Markus Schwendimann, Matthias Stoffels, Michael Strasser, Jens Vischer
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Comments
Sauber!
Gruss Walter
Ist das hinten rechts eine Moschee? Hervorragend in das historische Stadtbild integriert.... aber gut, da war ja auch noch die Sache mit der Waldschlößchenbrücke....egal.
Grüße,
JE
lG,
JE
picasaweb.google.com/albertopedrotti/OsnaTatra#5202030998951802098
Einen Oktobermorgen hatten wir von dort auf dieser Seite auch noch nicht, insofern ist das Pano durchaus mehr als nur eine Gedankenstütze für dich.
Als "Homeboy" fällt es mir schwer, hier Kritik zu üben, weil das leicht nach Revierverteidigung riechen könnte, aber mir sind die Schattenpartien in der linken Hälfte eine Spur zu dunkel. Kann natürlich an meinen Monitor-Einstellungen liegen.
"Dresden ist mit sehr tiefstehender Sonne aufgenommen, quasi nach Sonnenaufgang. Warum sollte ich die Tiefen dann noch stark aufhellen? Die Brühl’sche Terrasse liegt ganz einfach noch im Schatten …"
Wenn ich diese Tiefen aufhelle um den Vordergrund besser sichtbar zu machen (ich habe es natürlich versucht und erwogen), dann verliere ich (für mich) zu viel von der Morgenstimmung. Wir würden ja auch ein Nacht - Pano nicht soweit aufhellen, dass wie wesentlich mehr als die Konturen der Gebäude sehen - oder?
Herzlichst Christoph
PS: Ich habe es nun auf verschiedenen Bildschirmen gesehen ... es hängt wirklich sehr davon ab, vor was für einem Gerät man sitzt. Ähnlich wie bei meinem ap 16461. Da sollte dir dann eigentlich auch zu wenig Zeichnung haben.
... vielleicht hätte ich mir noch gewünscht, dass das Schiff links etwas "Elbe" vor den Bug erhält! Ist aber nur mein subjektiver spontaner Eindruck.
Herzlichst Christoph
Für mich besonders schön, das Du die Uhrzeit mitgeschrieben hast, trotzdem für mich kaum zu machen, weil es gerade in die Fütterungszeit unserer "Raubtiere" fällt... Habe dort schon unzählige male gestanden aber fast nie zum Sonnenaufgang. Herzliche Grüße von Velten
PS nach drei schönen Tagen mit Heinz kommt natürlich noch "Böhmisches und Randsächsisches" (Sächsische Schweiz) sicher eher von Heinz aber gute Vorsätze habe ich auch
In August the instrument where I played in Bosnia, although a «Flügel», was still worse, and even the "piano" was a problem... best that could be done was a "mezzopiano".
Summarizing: the pianissimo, be it in music with instruments or in photography with sensors and monitors, seems to be ultimately (like many other things) a matter of money... you need a forte/fortissimo of the latter!
Of course I do like the comparison you did - it brings our (my) pictures closer to art (than they maybe are). I would like to add some twists to your analogy:
* You can of course play "pianissimo" on a very bad / lousy instrument. The problem is, that you might not hear it or you might not be able to distinguish it from "piano".
* Not every bit and piece of music needs to be played on a Bösendorfer - for a lot of the compositions out there a simple instrument is good enough - as not every bit and piece of music needs to be played by a top player - some can be even mastered by beginners.
* Even if you play "pianissimo" on the best Konzertflügel available - the audience might not be able to hear it (even if they are a well trained audience) since the acoustics of the room you play in may be too bad to transport what you played ...
Herzlichst Christoph
However, to twist it I would say, that the yet ruling consensus (though challenged from time to time) on PP is to lift moderate motifs into mythic dimensions, with a little xtra from the best equipment and software, and a lot from the skills of the fotographer.
When I look on exciting places on google earth I am generally disappointed, though a lot of high end gear is in action. Still, but maybe not for long, I think DSLR's perfom a little better under difficult light conditions. LG Jan.
dein neues Bild gefällt mir wieder sehr! Ich selbst bin nur knapp 40 km von Dresden entfernt geboren, und für mich gehört die Stadt nach wie vor zu den schönsten der Welt, obwohl ich nun auch schon einige andere in 15 Ländern gesehen habe …
Zur 1908/09 errichteten „Tabakmoschee“ (ab 1924 Reemtsma; das Minarett ist ein Schornstein!) wäre vielleicht anzumerken: „Yenidze“ bezieht sich entweder auf die heute in Nordgriechenland, damals noch im Osmanischen Reich gelegenen Ortschaften Genisea, bulgarisch Jenidže, türkisch Yenidze bei Xanthi in Westthrakien (südliche Rhodopen) oder Giannitsa (Genitsa), bulgarisch Enidže Vardar, türkisch Yenice-i Vardar (zur Unterscheidung von dem anderen Städtchen also “Jenidsche am Vardar”) bei Thessaloniki in Griechisch-Makedonien. Beide Regionen waren vor 100 Jahren Anbauzentren des berühmten, laut Wikipedia “mildesten, aromatischsten und würzigsten“ Orienttabaks sowie der nach den Weltkriegen und dem folgenden griechischen Bürgerkrieg weitgehend vertriebenen bulgarischen respektive slawo-mazedonischen Bevölkerungsgruppe, wobei der Tabakanbau vor allem in den Händen der Pomaken genannten moslemischen Slawen lag und zum Teil noch liegt … Der hintere Teil des Gebäudes wird heute von Büros genutzt, in der Kuppel der „Moschee“ befindet sich ein Restaurant mit dem höchstgelegenen Biergarten Dresdens.
Die barocke Katholische Hofkirche zur Hl. Dreifaltigkeit, heute Kathedrale (Dom) des Bistums Dresden-Meißen, wurde 1739 bis 1755 errichtet. (Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen „der Starke“ war 1697 zur katholischen Konfession konvertiert, um sich zum König von Polen und Großfürsten von Litauen wählen zu lassen.) Sie ist das katholische Pendant zur zur selben Zeit - 1726 bis 1743 - errichteten berühmten evangelisch-lutherischen Frauenkirche.
Du hast von der Carolabrücke aus fotografiert, auf dem Bild zu sehen ist aber die Augustusbrücke, deren Vorgängerbau 1727/31 vom berühmten Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann errichtet wurde. Sie hieß 1945-1990 Georgij-Dimitroff Brücke (nach dem Generalsekretär der Komintern und bulgarischen Ministerpräsidenten), und daran knüpft sich im Volksmund folgende lustige Anekdote: August der Starke, der bekanntlich die Frauen sehr liebte und dessen in der genannten Kathedrale beigesetztes Herz angeblich stets wieder zu schlagen beginne, wenn eine schöne Frau vorbeigeht, soll, wenn er mit seiner Kutsche (heute würde er wohl einen Porsche oder in Dresden zusammengebauten "Phaeton" benutzen) die Brücke passierte und eine attraktive weibliche Person erblickte, die ihm gefiel, im schönsten Sächsisch angeordnet haben: „Die mit roff und die mit roff und die mit roff …“
Ich würde dir gern "****" geben, aber ich darf nur bei "Alpen-Panoramen" ...
Herzlichst, Olaf
Ich hatte es zwar schon am Dienstag kurz gesehen und damit auch den Einwand von Arne und Deine Entgegnung und wollte zuerst etwas dazu sagen und zur Gesamt-Komposition Deines Panoramas, mich hat dann aber der Titel, den Du Deinem Panorama gegeben hast, und die Schilderung Deiner Eindrücke mehr beschäftigt als die Gestaltung Deines Panoramas.
Du schreibst, daß "sich Dresden nunmehr aus der Asche erhoben" hat. Mit dem "nunmehr" kannst Du aber nur die Frauenkirche meinen, die ja auch sehr dominant den ersten Teil Deines Panoramas bestimmt, und dieser Anblick ist tatsächlich erst seit nunmehr 8 Jahren wieder so möglich. Die anderen Gebäude auf und an der Brühlschen Terrasse - also Albertinum, Kunstakademie (Lipsius-Bau), Secundogenitur, Ständehaus, Georgentor, Hofkirche / Kathedrale und auch der Zwinger, die Semperoper sowie das Finanzministerium - waren auch alle am 13. Februar 1945 schwer zerstört worden. Diese sind aber nicht erst in den letzten 20 Jahren wieder aufgebaut worden, sondern in der Zeit davor. Die Semperoper wurde als letzte von den genannten 1985 wieder eröffnet. Als ich 1957 in Dresden mein Studium aufnahm, war jedoch noch vieles zerstört. Die Frauenkirche war ein riesiger Haufen von Sandsteinblöcken, so wie sie in sich zusammengefallen war, nur ein Mauerrest überragte das Ganze. Dieser Trümmerhaufen sollte ein Mahnmal sein für die Zerstörungen, die durch den von Nazi-Deutschland verursachten Krieg in ganz Europa entstanden waren. Vor diesem riesigen Trümmerhaufen-Mahnmal stand aber damals schon das Luther-Denkmal und wenn Du, Christoph, damals vom Altmarkt dorthin gekommen wärst, dann hätte Dich das wohl auch ergriffen.....
Die Brücke, auf der Du, Christoph, die Aufnahmen für Dein Panorama gemacht hast, und die jetzt wieder getreu monarchistischer Traditionen Carolabrücke heißt, wurde am 7. Mai 1945 von der Waffen-SS gesprengt, um das Vorrücken der Roten Armee zu verhindern - einen Tag vor der Kapitulation Deutschlands, das den 2. Weltkrieg begonnen hat. Diese Brücke wurde in den Jahren 1967 bis 1971 neu errichtet. Wie verblendet muß man sein, wenn man ihr den alten Namen jetzt wieder gegeben hat.
Die Augustusbrücke wurde ebenfalls am 7. Mai 1945 von deutschen Truppen geprengt. 1949 wurde sie in fast unveränderter Form wieder aufgebaut und sie trug dann bis 1990 den Namen Georgij-Dimitroff-Brücke (nach dem bulgarischen Kommunisten Georgi Dimitrow, der übrigens 1933 im Reichstagsbrand-Prozeß dem damaligen Reichsminister Hermann Göring erfolgreich Paroli bot). Zum Schluß noch etwas zu der Anektode, die Olaf so witzig mit einem Ober-Monarchen verbunden hat, die ich aber etwas kenne: Nachdem die Brücke 1949 wieder aufgebaut war und die Straßenbahn wieder über sie fuhr, da hielt diese auf der Brücke immer wieder an, weil die Fahrgäste im besten Dräsdnerisch riefen: „Die mit roff und die mit roff und die mit roff …“
Aber trotzdem hat Christoph hier mal wieder ein super Pano abgeliefert ...
Und was Georgij Dimitrov betrifft, auch da hast du recht, ich hab jetzt manchmal im Zusammenhang mit dem ähnlichen Prozess gegen den Pfarrer Lothar König an ihn gedacht, und ob es ihm wohl ebenso gelungen wäre, wäre der Prozess gegen ihn fortgesetzt worden, die rechtsbeugenden Ankläger zu Angeklagten zu machen ...
Und was den Bruder Martin betrifft, so sei ihm heute an "seinem" Tag einfach mal eine kleine Würdigung gegönnt ...
Grüße,
JE
Natürlich meine ich mit „nunmehr“ (man könnte es durch „mittlerweile“ ersetzen) nicht, wie Heinz schreibt „aber nur die Frauenkirche“, sonder Dresden in toto. Der optisch so starke Gegensatz am ersten Tag meines Aufenthalts war die noch „im Originalzustand“ befindliche verwüstete TOTE Fläche des Quartier 6 und die LEBENDIGKEIT der anderen Quartiere um die Frauenkirche, deren städtebauliche Problematik Arne R. schon in seinen Bildern schön angerissen hat.
In den nächsten Tagen durfte ich lernen, dass hier das gilt, was einem MDR-Sachsen Artikel 2013 so treffend als Überschrift vorangestellt ist: „Dresdens Wiederaufbau dauert bis heute an“ (http://www.mdr.de/sachsen/dresden/wiederaufbau-dresden100_page-0_zc-651d9999_zs-6689deb8.html). Ich erwähne in diesem Zusammenhang nur das Historische Grüne Gewölbe, welches trotz der unglaublichen Bemühungen des VEB Denkmalpflege Dresden (gegründet [erst] 1977) erst 2006 wieder eröffnet worden konnte. Literatur-Empfehlung in diesem Zusammenhang: Das Grüne Gewölbe im Schloss zu Dresden, 2006. ISBN: 3-86502-148-4.
Als glücklicher Nachgeborener kann ich es nicht ermessen mit wie viel Mühsal die zerstörten Städte Europas wieder aufgebaut worden sind, nur noch die „Bausünden“ der 50er und 60er Jahre gemahnen vielerorts daran, was alles trotz größter Bemühungen nicht mehr zu retten war. Bei aller Bewunderung für das Geleistete darf aber meines Erachtens auch nicht vergessen werden, dass es in den Aufbau-Jahrzehnten nicht immer selbstverständlich war, dass die Bausubstanz gerettet wurde. Ob die Frauenkirche tatsächlich von Anfang an als antifaschistisches Mahnmal GEPLANT war oder zu einem geworden ist, oder ob es nicht doch in den 60er Jahren nach dem unbewiesen überlieferten Motto „Eine sozialistische Metropole braucht weder Barock noch Kirchen“ ein gewisser Druck vorhanden war, die noch vorhandenen Ruinen einer Stadt-Neuplanung zuliebe zu opfern entzieht sich selbstverständlich meiner Kenntnis, hier bin ich sicherlich nicht zu einem Urteil berufen. Als lesender Mensch verweise ich hier auf einen Internet-Quelle, deren Relevanz und wissenschaftliche Integrität ich natürlich als Laie (und in diesem speziellen Fall auch als Österreicher …) nicht einschätzen kann: http://www.bpb.de/geschichte/zeitgeschichte/deutschlandarchiv/147752/dresden-das-scheitern-der-sozialistischen-stadt?p=all
Summa Summarum: Natürlich wollte ich die Verdienste der Aufbau-Generationen mit der Verwendung des Adjektivs „nunmehr“ nicht in Abrede stellen – ich habe beim Lesen der Kommentare von Heinz und Olaf leider den Eindruck, dass dies in manchen Köpfen hängen geblieben ist.
Zum guter Letzt nur noch der Wunsch, den ich mit einem älteren Dresdner teile, den ich im Zwinger kennenlernen durfte: Nie wieder Krieg.
Schaue ich mir die Liste der "Unterstützer" weiß ich wes Kind man ist ...
Dann wollte ich noch etwas zu dem verschwundenen Link sagen. Der ist deshalb verschwunden, weil ich nachträglich feststellen mußte, daß er außer genau den richtigen Bildern für meine "aus der Asche"-Diskussion, die ich aber nicht mehr öffentlich weiterführen will, weiteres Gedankengut enthielt, das ich verabscheue.
Was deine Entscheidung den Kommentar vom Vormittag zu löschen anbelangt: Ich habe ihn ja nicht gelesen, kann aber deinem jetzigen Kommentar gut entnehmen, dass du offenbar damit Probleme hattest, da du bei deiner Recherche auf Inhalte gestoßen bist, deren Quellen mehr als zweifelhaft waren. Das kenne ich, es ist in diesem Kontext wirklich nicht einfach (halbwegs) zuverlässiges und politisch neutrales Material ausfindig zu machen.
Herzlichst Christoph
es tut mir sehr leid, dass die Diskussion sich so in "diese" eine Richtung entwickelt hat! Und ich hoffe, du bist mir deshalb nicht böse, Christoph ...
(Ich will aber meines älteren Statements auch nicht löschen ...)
Gerade als ein nicht weit von dieser Stadt geborener und aufgewachsener - Freiberg liegt quasi äquidistant jeweils etwa 40 km von beiden Städten entfernt zwischen Dresden und Chemnitz - hätte ich eigentlich wissen müssen, dass man sich bei jeglichen Diskussionen um die Zerstörung und den Wiederaufbau Dresdens in ein Minenfeld begibt ...
Was den Wiederaufbau der Frauenkirche betrifft, so gab es im Vorfeld sehr kritische Töne gerade auch von kirchlicher Seite, so in der Richtung, man könne Geschehenes nicht ungeschehen machen, sie sei als Ruine eben auch ein Mahnmal für/gegen den Krieg, ja für die Auflehnung des Menschen gegen Gott ... Wen es interessiert, dem könnte ich das entsprechende Pamphlet kopieren ... Nun, das Ergebnis hat wohl am Ende doch alle mehr oder weniger überzeugt ...
Sicher sind zu DDR-Zeiten, was diese Dinge betrifft, teils große Fehler gemacht worden, die nicht hätten sein brauchen und dürfen - die Pauliner-/Universitätskirche in Leipzig könnte noch stehen, und auch die Sophienkirche in Dresden hätte sicher wieder aufgebaut werden können ...
Eine interessante Parallele habe ich in Kiev gefunden - die Mariä-Entschlafens-Kathedrale im Höhlenkloster wurde auch erst 1998-2000 in vorbildlicher Weise rekonstruiert, und glaubt mir, sie sah vorher nicht viel besser aus, als die Ruine der Dresdner Frauenkirche (beide der Gottesmutter geweiht). Steht neben der Frauenkirche ein Fragment der Steinkuppel, so liegt ein ähnliches Teil auch in Kiev vor dieser schon Ende des 11. Jh.s erstmals erbauten, dann ebenfalls barockisierten Kirche. Der hinzugefügte Kommentar, "die Barbaren des 20. Jahrhunderts" seien für diese Zerstörungen verantwortlich gewesen, ist der Versuch - der allerdings kaum gelingen dürfte - den Diskussionen aus dem Weg zu gehen, ob die Sprengung 1941 tatsächlich vom Reichskommisars der Ukraine Erich Koch angeordnet worden war oder - per Fernzündung im Zuge des Rückzugs - seitens der Roten Armee erfolgte ...
Als seit sechs Jahren in Kassel - einst ebenso wie Dresden Haupt- und Residenzstadt - lebender muss ich aber auch sagen: Auch im Westen sind teilzerstörte historische Gebäude abgerissen worden, die hätten rekonstruiert werden können. Es ist eben nicht nur eine Frage der Weltanschauung, nach dem Krieg herrschte wohl in beiden Staaten eine Aufbruchstimmung in dem Sinne, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und was Neues hinzubauen, was nicht immer - aber manchmal schon - gut gelungen ist ... Der Altmarkt in Dresden wurde 1953 im Stile des oft, teils zu Recht, teils zu Unrecht gescholtenen "sozialistischen Klassizismus" wieder aufgebaut, aber die meisten werden mir sicher recht geben, dass dies gut gelungen ist (das war vor dem Übergang zur wirklich nicht schönen Plattenbauweise), die Architektur lehnt sich an nationale Bautraditionen an und zitiert den Dresdner Barock ... In Kassel gibt es nichts Vergleichbares! Wenn ich mir hier die Bauten der 50er/60er Jahre anschaue, so fällt es mir schwer, etwas Schönes zu finden ... Aber auch Kassel ist andererseits besser als sein Ruf: Es gibt, wie in Dresden auch, sehr schöne Schlösser und Parks, die den Krieg überstanden haben und/oder wiederhergestellt werden konnten ...
Und nun beende ich die Diskussion von meiner Seite ...!
Zurück zum Wesentlichen: Christoph hat hier ein sehr schönes und vor allem stimmungsvolles Panorama abgeliefert, wie wir es von ihm kennen! Bernardo Bellotto (genannt Canaletto) hätt' es nicht besser machen können ...
Trotzdem bin ich der Meinung, daß die Brühlsche Terrasse, so wie Du sie gestaltet hast, kein Gegenüber braucht. Ich habe sie auch einmal gestaltet, in der Nr. 1899, ohne daß ich weitere Bilder hinzu genommen hätte.
Das trifft genau so auf Dein Argument "Elbe ins Zentrum setzen" zu.
Herzlichst Christoph
PS Reload: Ja, ich habe am 29.10. ein wenig aufgehellt. Siehe früher Kommentare.
LG Jörg
Ich habe Dich zwar als erster, aber nur mit zwei Zeilen gewürdigt.
Was dann folgte, kann ich nur schmunzelnd aber doch mit Interesse zur Kenntnis nehmen.
Bis zur nächsten "Bombe"
Herzlich grüsst
Walter
Herzlichsten Dank für Eure Worte.
Heinz, du hast mutig Deinen Standpubkt klar gemacht, auch für so was muss Platz sein und es ehrt mich geradezu, dass mein Bild für kurze Zeit der Focuspunkt einer doch recht ordentlichen Diskussion geworden ist.
Olaf, du sprichst mir aus dem Herzen, besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Danke, dass du als "Wanderer zwischen den Systemen" Dir Zeit genommen und Mühe gegeben hast, eine doch recht umfassende Schilderung der Problematik 60+ Jahre Wiederaufbau, deren Auswüchse und Chancen zu beschreiben. Dresden wie es jetzt da steht ist ein touristischer Fokus-Punkt, ich denke in den kommenden Jahrzehnten wird dieser Teil des Dienstleistungs-Sektors für Sachsen noch bedeutender werden als er schon ist.
Ich freue mich schon auf den nächsten "clash of cultures", nur so wachsen wir - in der Auseinandersetzung mit unserer Umgebung.
Herzlichst Christoph
Einen schlichten Mann würde ich dich nie nennen wollen. Du hast zumindest das gesehen, was das Bild ist: Ein (Ab-)Bild - Ceci n'est pas une pipe !!
Deine Meinung repsektiere ich gerne, einige andere haben sich hier nicht zu Wort gemeldet. Technisch ist es für dich aber OK - oder ??
LG Christoph
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