Der 29.12.2016 bot ein ungewöhnliches Naturschauspiel mit extremen Refraktionen über der gut 200 Kilometer entfernten Alpenkette von der Schesaplana bis zum Berner Dreigestirn um Eiger, Mönch und Jungfrau - dazu ein immer intensiver werdender Himmel, anfangs zart orange leuchtend und später in kräftig roter Farbintensität ... solche Momente lassen mich stets verharren, beobachten und Bilder aus früheren Jahren aufleben, bin ich doch seit frühester Kindheit mit dem Nordschwarzwald fest verwurzelt! Dieses Panorama ist 35 Minuten nach meinem Telepanorama #20966 entstanden und zeigt ergänzend auch den Blick hinüber ins Berner Oberland und den Südschwarzwald.
Ausnahmsweise habe ich hier das geschichtsträchtige Höhenhotel Schliffkopf mit in das Panorama einbezogen, zeigt es in der Abendstille und dem außergewöhnlichen Alpenblick seine einzigartige exklusive Lage im Nordschwarzwald. Ich möchte nicht die ganze Geschichte dieses mit dem Bau der Schwarzwaldhochstraße engverbundenen Hauses niederschreiben, nur einige Eckpunkte:
1921 gab es vom Schwäbischen Schneelaufbund erste Bestrebungen auf dem Schliffkopf eine Unterkunft für die Schneeschuhläufer als Gedächtnishaus in Erinnerung an die im 1. Weltkrieg gefallenen Mitglieder zu errichten. Nach vielen Widerständen wegen des Standorts erfolgte im Jahr 1932 die Einweihung einer mit 44 Betten betriebenen Unterkunft für Skiläufer und Wanderer. Mit dem Ausbau der Schwarzwaldhochstraße vom Ruhestein zur Alexanderschanze erfolgte dann auch die bis heute bestehende verkehrstechnische Anbindung. In den Jahren 1976 bis 1980 wurde ein Anbau und Ausbau zum Wellnesshotel vollzogen. Mit der fast vollständigen Zerstörung durch einen Brand im Oktober 1991 erlebte die Familie Fahrner, die von Beginn an in der nun 3. Generation das Hotel betreibt, einen schweren Schicksalsschlag. Doch nach langem Ringen konnte im Jahr 1994 das Hotel wieder eröffnet werden und erfreut seither wieder zahlreiche Tages- und Hotelgäste. Weiteres können Interessierte in der Chronik des Schliffkopfhotels oder unter:
http://www.schwarzwald-informationen.de/menue-schwarzwaldhochstrasse/schliffkopfhotel-gedaechtnishaus.html
nachlesen!
Abschließend sei noch eine persönliche Bemerkung für einen auf p-p und a-p sehr aktiven und fußballverrückten ;-) Mittelgebirgspanoramisten erlaubt - die gute Schwarzwaldluft, der inspiriende Ausblick und die Geschichte des Hotels ist nach meiner Einschätzung auch eng mit der Erfolgsstory und dem Klassenerhalt der "blauen" ;-) Lilien in der Bundesligasaison 2015/16 verbunden ... schöpfte die Mannschaft doch nach dem Durchmarsch von der 3. Liga in die Bundesliga im Juli/August 2015 an dieser Stätte Kraft für die Herausforderungen der neuen Saison ;-) ... und sie hätten wahrscheinlich gut daran getan, auch das Trainingslager 2016 nicht in Spanien, sondern im Schwarzwald abzuhalten!?!
Und wer weiß, welche Geschichten von diesem Ort weitergeschrieben werden!?! Soviel wieder einmal an umfangreichen Ausführungen eines Heimatverbundenen im Fach "Heimat- und Sachunterricht" ... zumindest für all diejenigen, die bis hierher gelesen haben :-)) ...
Nikon D500, AF-S VR Micro-Nikkor 105mm/2,8G, 10 QF-Aufnahmen, freihand
Aufnahmezeit 17:14 (35 Minuten nach Sonnenuntergang 16:39 Uhr)
Blende: f/3.2
Belichtung: 1/30
ISO: 100
Brennweite: 105mm (KB 157mm)
LR 6, PTGui Pro, IrfanView
NB: Interessant für Refraktionsbegeisterte ist auch die Veränderung der Refraktionen nach 35 Minuten gegenüber der 540mm-Telebrennweite - so sind diese bspw. am Tödi noch extrem ausgeprägt, wogegen die benachbarten Bifertenstock, Clariden etc. schon wieder ihre normale Gestalt angenommen haben ...
Sebastian Becher, Müller Björn, Jörg Braukmann, Wolfgang Bremer, Friedemann Dittrich, Gerhard Eidenberger, Jörg Engelhardt, Felix Gadomski, Johannes Ha, Heinz Höra, Martin Kraus, Dieter Leimkötter, Wilfried Malz, Steffen Minack, Jörg Nitz, Jan Lindgaard Rasmussen, Danko Rihter, Silas S, Björn Sothmann, Markus Ulmer, Jens Vischer
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Comments
Danke für die Erläuterungen.
LG Seb
Das Pano ist wie alle Deine Werke traditionsgemäß hervorragend. Das Hotel am rechten Rand finde ich eine Bereicherung und keineswegs störend.
LG Jörg
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