Wie die Wiesenorchideen gehören auch die Herbstenziane - hier der Deutsche Enzian (Gentianella germanica) - zu den Verlierern unserer intensivierten Landwirtschaft. Noch vor 30, 40 Jahren habe ich mir keine Vorkommen gemerkt, weil sie in der Alb auf Magerwiesen und Trockenrasen allenthalben zu finden waren. Jetzt muss man schon wissen, wo es noch welche gibt.
Meiner Beobachtung nach führt auch die als ideale Pflegemaßnahme der Trockenrasen propagierte Schafbeweidung zum Verschwinden dieser Pflanzen, während sie durch die frühere extensive Beweidung gefördert wurden. Wenn in früheren Jahrhunderten gepfercht wurde, dann um den Schafmist als Dünger für die Äcker zu gewinnen. Heute sind die Schafe durch Elektrozaun ständig gepfercht und niemand beseitigt ihre Hinterlassenschaften, so dass aus Trockenrasen überdüngte Ruderalstandorte entstehen, in denen gerade die Pflanzen, die man schützen will, keine Chance mehr haben.
Überlebt haben die Enziane nur dort, wo ohne Beweidung einmal im Jahr, nämlich im Spätherbst gemäht wird, was in der Fränkischen Alb z.B. auf einigen wenigen Skiabfahrten der Fall ist.
5 HF-Aufnahmen, Brennweite ca 70mm KB, 1/100 sec, f 4,9.
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Comments
Ich kenne sie nur aus den Alpen und hatte gerade erst bei der fotocommunity diese zwei Bilder gezeigt:
http://www.fotocommunity.de/photo/nicht-mehr-gentiana-sondern-gentianella-heinz-hoera/38662633
http://www.fotocommunity.de/photo/nicht-mehr-gentiana-sondern-gentianella-heinz-hoera/38662886
PS: Wilfired, ich habe mir Dein Bild kopiert und es im Betrachter gedreht. Da sieht man erst, wie schön das ist. Gehören die unteren Blüten auch mit zu der Staude? Ist ein so hohes Exemplar eine Ausnahme?
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