Austritt Höhlenbach mit Kalksinterbildung |
Humboldt-Gedenkstein |
eine Fasergipsschnur |
Höhleneingang 1 |
Höhleneingang 2 |
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Im Laufe des Erdzeitalters, das nach seinen farbigen Ablagerungen der Buntsandstein heisst, muss es Zeiten mit wiederholten Meereswassereinbrüchen gegeben haben. In die flachen Seebecken wurden lehmig-siltig-sandige Sedimentlagen eingespült, später verdampfte aus isolierten Lagunen alles Wasser - Mitteleuropa lag damals viel näher am Äquator. Zurück blieb eine dünne Schicht Calciumsulfat, also Gips, hier in Form von Fasergips. Der Wechsel von Überflutung und Austrocknung dauerte einige Millionen Jahre an, so daß ein ca. 25 mächtiges Schichtpaket entstand. Weil der stets hohe Salzgehalt jegliches Leben vertrieb, finden die Forscher keine Überreste; so kam die Formation an der Basis des Oberen Buntsandsteins zu ihrem Namen. Überschüttet vom salzfreien Röt, von Muschelkalk und Keuper, waren die Schichten ''eingekellert'' bis zur Eintiefung der Saale in Braunkohlenzeit, Eiszeit und Jetztzeit. Noch vor der Freilegung durch die Abtragung kamen die Gipse mit Schichtenwässern in Kontakt und machten, was Gips so macht mit Wasser: sie quollen. So kam es zu den typischen sog. atektonischen Faltungen. Zirkulierendes Wasser kann Gipse auflösen oder auslaugen, das hat zur Bildung von zwei Höhlenräumen geführt. Durch die Lage am Wege zwischen den Städten Jena und Lobeda war frühes Interesse gesichert, deshalb sind die Teufelslöcher dank einer Nennung von 1319 die Höhlen mit der frühesten urkundlichen Erwähnung in Deutschland. Freilich ranken sich allerlei Legenden um den Ort, aber vermutlich kommt der Name vom Topfstein oder Kesselstein, der sich am Austritt des Höhlenbaches bildet wie im Teekessel: Töpfels-, Tupfels,- Tufels-, Teufelsloch. Zugänglich sind die Räume nicht, auch wenn schon Goethe Pläne dieser Art hatte. Nach kurzer Nutzung als Gemüsekeller und Luftschutzbunker im 2. Weltkrieg sind die heutigen Bewohner mehrere Arten Fledermäuse. Die dürften auch Alexander von Humboldt umschwirrt haben, der im Juli 1792 ''die Teufelslöcher im blättrigen Gyps besehen, auch Bittersalz gesammelt'' hat.
**************************************************** Summary: A sediment layer package of ca. 25 m height, containing thin layers of gypsum, was cut off 250 millions of years after its depositing by the Saale river. Underground waters had created two caves, which are known as ''Teufelslöcher'', what means devils holes. Due to documents from 1319 they are the earliest mentioned caves in Germany. People never lived therein, today the place is an important shelter for several species of bats. The well known Alexander von Humboldt did some researches here in July 1792. **************************************************** Zunächst als Rätsel mit diesen Fragen: 1. Wie heißt die abgebildete Lokalität? 2. Welchen bisher ungebrochenen historiografischen Superlativ hält der Ort? 3. Welcher bekannte Forscher und Entdecker hat sich auch hier umgesehen? ***************************************************** Kamera : Olympus VR-320 Bilder : 7x JPG HF freihand Brennweite: 4,2 / 24 Blende : 7,9 Belichtung : 1/800 bis 1/1600 Software : Hugin, Gimp, IrfanView |
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Comments
Herzliche Grüße, Matthias.
...das hat der gesuchte Forscher und Entdecker wohl über den Blick vom Milešovka (Milleschauer) gesagt. Ich bezweifele, dass man dieses Geotop von dort sehen kann? Übrigens wurde der Ort 1319 zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Herzliche Grüße, Matthias.
Es grüßt Wolfgang
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