Alte Stromtrassen und neue Windenergieanlagen   82564
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1 2x220 kV Freileitungs-Doppelmast; 429m
2 Entf. 717m
3 2x110 kV Freileitungsmast;453m
4 Fuhrländer Vento. Nabenhöhe ca. 55m; 1,8km
5 Vestas V126?, Nabenhöhe ca. 135m; 1,7km
6 2x110 kV Freileitungsmast 25m hoch; 294m
7 2x220 kV Freileitungsmast 30m hoch; 227m
8 Entf. 326m

Details

Location: Land Brandenburg, Willmersdorfer Heide östlich Bernau (91 m)      by: Heinz Höra
Area: Germany      Date: 7.3.2014
Zu sehen ist ein kleiner, nordöstlich von Berlin gelegener Windpark, der aus 26 Windrädern besteht. Die Windräder sind, abgesehen von dem grün-gelben, alle von der dänischen Firma Vestas. Der größte Teil wurde in den letzten Jahren neu errichtet. Das sind die, die einen roten Ring haben. Diese haben eine Nabenhöhe von ca. 132 m und die Flügel sind ca. 53 m lang. D. h. sie haben eine Gesamthöhe von fast 190 m! Jedes dieser Windräder liefert eine Leistung von 3,3 MW (ab 12 m/s Windgeschwindigkeit). Der Windpark wird also eine Leistung von ca. 80 MW haben. Das ist schon beachtlich, aber allein wenig im Vergleich zu einem Kohle-, Gas- oder Atomkraftwerk.

Die Stromtrasse, die direkt an dem Windpark vorbeiführt, besteht aus einer 110kV- und einer 220kV-Hochspannungleitung. An den Isolatoren der Hochspannungsleitungen kann man erkennen, wie hoch ihre Betriebs- Spannung ist. Bei 220 kV-Leitungen sind die Isolatoren aus jeweils 2 Segmenten zusammengesetzt und damit doppelt so lang wie die der 110 kV-Leitung. 380 kV-Leitungen, von denen es beim Ausbau des Netzes wegen der beschloßenen "Energiewende" mehr geben wird, haben Isolatoren, die aus 3 Segmenten bestehen.

Eine 380 kV-Freileitung würde hier in Brandenburg auch noch hineinpaßen. In Bayern sieht das wohl etwas anders aus. Freileitungen erzeugen ja, wenn Strom fließt, ein elektrisches und ein magnetisches Feld. Diese breiten sich unterschiedlich weit aus, aber keinesfalls so weit wie das elektromagnetische Feld der Funkwellen. Die Feldstärke des elektrischen Feldes ist direkt unter der Leitung noch erheblich, sodaß Potentialunterschiede im Boden auftreten. Die dabei meßbare Schrittspannung kann so groß sein, daß man es lieber lassen sollte, falls einem mal danach sein sollte, sein Wasser unter einer Leitung abzuschlagen. Die Ausbreitung des elektrischen Feldes wird aber durch feste Körper gestoppt, während sich das magnetische Feld sich ungehindert ausbreitet. Eine sehr kritische Beschreibung der Gesundheitsrisiken findet man z. B. auf http://www.pro-oespel.de/risiko_hochsp.htm. (Als Gegenbeispiel finde ich so gut wie nichts im Netz über die Gesundheitsrisiken, die täglich 275 Starts und 275 Landungen mitten im Stadtgebiet von Berlin verursachen. Im Gegenteil, der Flughafen Tegel wird sehr geschätzt, von denen, die Berlin mit dem Flugzeug erreichen oder verlassen wollen - und denen, die daran gut verdienen.)

Das Panorama entstand mittels PTGui aus 9 Querformataufnahmen (Canon EOS 600D, Canon EF-S 18-135 STM @ 69mm, ohne Stativ).

(Editiert und ergänzt am 6. und 7.3.2015 und 15.8.2017)

Comments

Kann mir vorstellen, dass das Stitchen hier besondere Freude bereitet, zumal ohne Stativ aufgenommen. Jedenfalls toll gemacht und gut arrangiert.
2015/03/05 21:06 , Jens Vischer
Eigentlich mag ich ja solche Motive nicht und würde diese wohl auch so - zumindest derzeit - nicht fotografieren!

Unabhängig von meiner subjektiven Meinung, verdient diese technisch einwandfreie Komposition mit informativer Beschreibung meine tiefe Verbeugung, Heinz ... da kann ich mich Jens nur anschließen, dass das wohl nicht ganz einfach war ...!?!

Herzliche Grüße
Hans-Jörg
2015/03/07 10:02 , Hans-Jörg Bäuerle
Sehr instruktiv in Text und Darstellung. So viele Leitungen ohne Stativ sauber gestitcht - Respekt! VG Martin
2015/03/07 15:38 , Martin Kraus
Jens, Hans-Jörg und Martin, das Stitchen dieser ohne Stativ gemachten Aufnahmen ging mit meiner Standardmethode, d. h. nur weit entfernte Kontrollpunkte nehmen, ohne weiteres. Bei den Leitungen gibt es zwar eine Stelle, wo man in der Originalauflösung einen kleinen Sprung sieht, aber den brauchte ich für die 500px- Version nicht auszubessern.

Selbst wenn man Stativ und Nodalpunktadapter - der dann hoffentlich auch auf das Objektiv und die verwendete Brennweite eingestellt ist - verwendet, möchte ich hier ausdrücklich nochmal darauf hinweisen, daß man damit auch trotz genauester Einstellung des Stativs und eben auch des Nodalpunktadapters keine 100%ige Übereinstimmung der Bilder erreichen kann. Wenn man sich die Pitch- und Roll-Werte der Einzelbilder eines solchermaßen erstellten Panoramas nach dem Stitchen anschaut, dann wird man die Unterschiede sehen, besonders die Roll-Werte schwanken stärker. D. h. aber, daß es auch hier wichtig ist, genau zu stitchen. Damit will ich z. B. sagen, daß man die schiefe Laterne in Sebs letztem Panorama auch dann gerade hinbekommt, wenn, wie Christoph dazu bemerkt hat, "der NPA vielleicht doch nicht ganz im Wasser war". Da mir die Formulierung so gut gefallen hat, wiederhole ich sie hier gerne.
2015/03/09 18:31 , Heinz Höra
Auch wenn das Motiv sicherlich nicht jedermanns Sache ist (muss es ja auch nicht)....; bei mir kommt auf jeden Fall beim Anblick des Panoramas vom Anfang bis zum Ende kein 'Spannungsabfall' auf. Und durch Deine Beschreibung wird eine runde Sache daraus.
Herzliche Grüße, Matthias.
2015/03/11 21:34 , Matthias Stoffels
"Schöne" neue Energiewelt und eine interessante Beschreibung dazu.

Beste Grüße,
JE
2015/03/17 08:43 , Jörg Engelhardt
Das Bild ist technisch versiert und gestalterisch schön gemacht.

Nun noch eine Anmerkung zum Inhalt - wie bekannt bin ich kein Freund dieser Art von "Energiewende".

Von den drei generellen Möglichkeiten Strom zur Aufrechterhaltung von Wirtschafts-Leistung und "Zivilisation" zu produzieren, nämlich

* genau dann wann man die Strommenge braucht (Speicherkraftwerke, Gaskraftwerke ...),

* immerzu - auch wenn man die Strommenge nicht gerade braucht (Kernkraftwerke, kalorische Kraftwerke, Laufkraftwerke),

* wann immer das Kraftwerk dazu aufgelegt ist (Windkraftwerke, Solar-Kraftwerke)

ist ein Windpark natürlich die aufwändigste Lösung.

Hat jemand eigentlich schon die Öko-Bilanz zu einem Windrad inklusive seiner Produktion errechnet? Wann ist da der Break-Even-Point? Sicherlich viel, viel später wenn man dafür sorgen muss, dass zu beliebigen Zeitpunkten anfallende Stromproduktionen über Leitungstrassen und Pumpspeicherkraftwerke in "Energie auf Knopfdruck" verwandelt wird was unsere Gesellschaft offenbar so notwendig hat ...
2015/03/20 16:22 , Christoph Seger
Wie bei mancher Debatte: Es wird viel geredet, aber zu wenig gesprochen. Jedenfalls nicht miteinander. Dann geht es noch um Geld, um solches, das die Einen ausgeben sollen, weil es die Anderen verdienen wollen - wer ist da immer sicher, daß alle Diskussionen rein fachlich ablaufen, ohne verdeckte Interessen? In dem Spannungsfeld (oder lieber Hochspannungsfeld) aus technisch-ökonomischen Bedingungen, Zukunftsvisionen und aktuellen politischen Zwängen (z.B. Wahlen) scheint mir ein Gremium zu fehlen, das den Ablauf vom Austausch der Argumente bis zur Entscheidungsfindung fundiert moderiert. Wenn die Einen schon zum Bagger laufen und nach dem Zündschlüssel greifen, und die Anderen rufen noch: Moment, wir wissen ja noch nicht, was wir brauchen! - dann läuft was schief. Ein gesamtgesellschaftliches Interesse vertritt nach meiner Wahrnehmung niemand, es setzen sich die mehr oder minder kurzfristigen Interessen der Geschickteren durch. Wie würde ich mich freuen, wenn sich herausstellt, daß ich unrecht habe! Unterdessen fließt das ganze schöne Saalewasser an den bestehenden Talsperren Bleiloch und Hohenwarte so gut wie immer ungenutzt vorbei, weil zu viel Windstrom im Netz ist, und der Laufwasserstrom aus bestehenden, bezahlten Anlagen passt nicht mehr hinein. Nur zu Spitzenlastzeiten drehen sich die Turbinen. Es kann kaum verboten werden, solche Dinge seltsam zu finden.

Weil ich nun den Bogen zum Bild zurück nicht mehr finde, muß es ohne gehen: Mir gefällt vor allem das Rhythmische; die Akteure erscheinen, begleiten sich, kommentieren sich, steigern sich und kontrapunktieren sich. Das sind Qualitäten polyphoner Musikstücke.
Es grüßt Wolfgang
2015/03/20 22:50 , Wolfgang Bremer

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Heinz Höra

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